31.1.2025
Alkoholsucht in MV: Anhaltendes Problem mit über 42.000 Betroffenen
Alkoholsucht in Mecklenburg-Vorpommern: Ein anhaltendes Problem

Alkoholsucht in Mecklenburg-Vorpommern: Ein anhaltendes Problem

Mecklenburg-Vorpommern steht im bundesweiten Vergleich weiterhin an der Spitze der Alkoholsuchtstatistik. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtete, befanden sich im Jahr 2023 mehr als 42.000 Menschen aufgrund ihrer Alkoholsucht in ärztlicher Behandlung. Die Barmer Krankenkasse gab an, dass es sich dabei um fast 33.700 Männer und mehr als 8.800 Frauen handelt, und besonders die zweite Lebenshälfte sei betroffen.

Diese Zahlen bestätigen einen bereits länger bestehenden Trend. Schon 2024 meldete der NDR, dass Mecklenburg-Vorpommern die höchste Rate an alkoholabhängigen Menschen in Deutschland aufweist. Damals wurden, basierend auf einer Barmer-Erhebung, rund 38.200 Menschen wegen Alkoholsucht behandelt, was einem Anteil von 2,35 Prozent der Bevölkerung entsprach. Der Bundesdurchschnitt lag bei 1,7 Prozent. Auch Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein wiesen höhere Anteile als der Bundesdurchschnitt auf. Der Barmer-Landeschef Henning Kutzbach erklärte damals, dass soziodemografische Faktoren eine Rolle spielen könnten.

Eine weitere Barmer-Analyse aus dem Jahr 2021, über die Wir sind Müritzer berichteten, zeigte, dass mehr als 14.300 Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern alkoholkrank waren. Kutzbach betonte auch hier die hohe Dunkelziffer, da nur ein Bruchteil der Betroffenen ärztliche Hilfe sucht. Die Analyse ergab zudem, dass der Anteil der Alkoholkranken mit dem Alter steigt und Männer viermal häufiger betroffen sind als Frauen. Besonders besorgniserregend war der Anstieg der Alkoholabhängigkeit bei jungen Beschäftigten zwischen 25 und 29 Jahren, der im Zeitraum von 2014 bis 2021 um 46,4 Prozent zunahm.

Die Barmer Krankenkasse führte 2023 eine Hochrechnung auf Basis ihrer Versichertendaten durch, um die Gesamtzahl der Betroffenen zu schätzen. Für die Untersuchung wurden alle Personen erfasst, bei denen 2023 mindestens einmal die Diagnose "Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol" abgerechnet wurde. Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer, wies darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Alkoholkranken im Land noch deutlich höher liegen dürfte, da die erhobenen Daten nur die "Spitze des Eisbergs" abbilden. Wie die FAZ in einer dpa-Meldung wiedergab, forderte Kutzbach, das Thema stärker in den Fokus der Gesundheitsvorsorge zu rücken und betonte die zerstörerischen Folgen der Alkoholsucht für Gesundheit, Psyche, soziale Beziehungen und berufliche Perspektiven.

Die Barmer veröffentlichte bereits 2020 eine Analyse, die zeigte, dass bundesweit rund 1,5 Millionen Menschen alkoholabhängig waren. Auch damals wurde betont, dass die Sucht sich über Jahre entwickelt und besonders Menschen in der zweiten Lebenshälfte betrifft. Der damalige Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. med. Christoph Straub, unterstrich die Wichtigkeit passgenauer Hilfe für Betroffene.

Die Quellen für diesen Artikel sind:

https://www.zeit.de/news/2025-01/31/krankenkasse-ueber-42-000-menschen-in-mv-alkoholsuechtig

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Alkoholsucht-Ein-Problem-in-Mecklenburg-Vorpommern,alkohol612.html

https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/mehr-als-14-300-beschaeftigte-in-mv-alkoholkrank/

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/krankenkasse-ueber-42-000-menschen-in-mv-alkoholsuechtig-110269026.html

https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressearchiv/barmer-analyse-rund-1-5-millionen-menschen-alkoholabhaengig-1251732

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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