Horst Köhler, der neunte Bundespräsident Deutschlands, verstarb am frühen Samstagmorgen im Alter von 81 Jahren, wie die Tagesschau am 1. Februar 2025 berichtete. Die Zeit, welche die Meldung der dpa übernahm, präzisierte, dass der Tod nach kurzer, schwerer Krankheit eintrat. Das Bundespräsidialamt bestätigte diese Angaben. Köhler, geboren am 22. Februar 1943 im damals von Deutschland besetzten Polen (heute Skierbieszów), hatte eine lange und facettenreiche Karriere in Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen.
Bevor Köhler am 23. Mai 2004 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, war er von 2000 bis 2004 Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), wie auf seiner persönlichen Webseite dokumentiert ist. Seine Nominierung durch die damalige rot-grüne Bundesregierung erfolgte, nachdem der ursprüngliche Kandidat, Caio Koch-Weser, von den USA abgelehnt worden war. Wie Wikipedia berichtet, empfahl Altbundeskanzler Helmut Schmidt Köhler Bundeskanzler Schröder, da dieser international anerkannt sei. Während seiner Zeit beim IWF setzte sich Köhler unter anderem für die Entschuldung der ärmsten Entwicklungsländer ein und reiste mehrfach nach Afrika, um die Armutsbekämpfung auf dem Kontinent voranzutreiben.
Köhlers Karriere war stark von Wirtschafts- und Finanzpolitik geprägt. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Universität Tübingen arbeitete er im Bundesministerium für Wirtschaft und später im Bundesministerium der Finanzen. Dort war er als Staatssekretär unter anderem an den Verhandlungen zum Maastricht-Vertrag beteiligt, wie Wikipedia berichtet. Von 1993 bis 1998 leitete er den Deutschen Sparkassen- und Giroverband und anschließend die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE).
Köhlers Präsidentschaft war von dem Wunsch geprägt, Deutschland zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen. Er betonte die Bedeutung von Bildung, Innovation und einem kreativen Umgang mit dem demografischen Wandel. Außenpolitisch setzte er sich für eine gerechtere Globalisierung und eine stärkere Partnerschaft mit Afrika ein. 2009 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Doch am 31. Mai 2010 trat er überraschend zurück. Wie die Tagesschau berichtet, begründete er seinen Rücktritt mit der Kritik an seinen Äußerungen zur Rolle der Bundeswehr in Afghanistan.
Auch nach seinem Rücktritt blieb Köhler aktiv. Er engagierte sich weiterhin für eine partnerschaftliche internationale Politik und eine nachhaltige Entwicklung. Wie auf seiner Webseite zu lesen ist, war er unter anderem Mitglied des High-Level Panel of Eminent Persons on the Post-2015 Development Agenda der Vereinten Nationen und UN-Sondergesandter für die Westsahara. Gemeinsam mit seiner Frau, Eva Luise Köhler, gründete er die Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/01/der-fruehere-bundespraesident-horst-koehler-ist-tot
https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_K%C3%B6hler
https://www.tagesschau.de/inland/horst-koehler-tot-100.html
https://www.horstkoehler.de/person/