1.2.2025
Steigende Kriminalität im öffentlichen Nahverkehr Baden-Württembergs
Kriminalität im öffentlichen Verkehr Baden-Württemberg

Kriminalität im öffentlichen Verkehr Baden-Württemberg

Die Kriminalität im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) in Baden-Württemberg ist ein Thema, das zunehmend Besorgnis erregt. Wie die Zeit basierend auf einer dpa-Meldung berichtete, wird für das Jahr 2024 ein Anstieg der Straftaten im ÖPV erwartet, ausgehend von 83.597 Fällen im Jahr 2023. Auch die Opferzahlen werden voraussichtlich steigen (2023: 9.007 Opfer).

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Dörflinger, fordert verstärkte Polizeipräsenz, Schwerpunktkontrollen und den Ausbau der Videoüberwachung, um die Sicherheit im ÖPV zu gewährleisten. Dörflinger betont, dass Sicherheit im öffentlichen Verkehr keine finanzielle Frage sein dürfe und in Verkehrsverträgen stärker berücksichtigt werden müsse. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) entgegnet, die Sicherheit der Fahrgäste habe bereits oberste Priorität. Er verweist auf die kostenlose Mitfahrt von Polizeikräften in Zügen und die hundertprozentige Zugbegleitung auf Strecken mit hoher Nachfrage.

Das Verkehrsministerium räumt ein, dass der ÖPV aufgrund der hohen Personendichte ein erhöhtes Risiko für Straftaten bietet. Wie die Zeit die Meldung der dpa wiedergab, zeigen Beobachtungen der DB-Sicherheit einen Anstieg der Straftaten zu Wochenbeginn und einen Abfall zum Wochenende. Straftaten gegen Personen konzentrieren sich demnach am Wochenende, im Sommer und in den frühen Abendstunden.

Das Landeskriminalamt (LKA) hat mit dem Präventionskonzept "Sicher. Unterwegs. - Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum" reagiert. Dieses Programm richtet sich an Frauen ab 16 Jahren und junge Männer und soll für eine realistische Risikoeinschätzung und zivilcouragiertes Verhalten sensibilisieren. Bisher wurden rund 45.000 Menschen in über 2.000 Veranstaltungen informiert.

Die Zuständigkeiten im Bereich der Bahnanlagen sind aufgeteilt. Für die Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes ist grundsätzlich die Bundespolizei zuständig, die Landespolizei unterstützt bei Bedarf. Die Präsenz von Zugbegleitern und Sicherheitspersonal trägt laut Verkehrsministerium zum subjektiven Sicherheitsempfinden der Fahrgäste bei.

Auch über Baden-Württemberg hinaus ist die Sicherheit im öffentlichen Verkehr ein Thema. Die Welt berichtete bereits 2015 über die Angst der Bürger an Bahnhöfen und Haltestellen. Eine Forsa-Umfrage ergab, dass sich fast jeder dritte Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel unsicher fühlt. Die Welt zitierte den Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, mit der Forderung nach mehr Polizeipräsenz. Ein weiterer Artikel der Welt aus dem Jahr 2023 berichtet über eine Verdopplung der Messerangriffe in Zügen und Bahnhöfen im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundespolizei registrierte 336 Gewalttaten mit Messern.

Das ZDF berichtete 2023 über Bahnhöfe mit besonders hoher Kriminalität, darunter auch solche, die nicht zu den größten und frequentiertesten gehören, wie Nürnberg und Dortmund. In einer Antwort auf eine Anfrage der AfD-Fraktion nannte die Bundesregierung diese Bahnhöfe als Beispiele für Orte mit hoher Kriminalitätsbelastung.

Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/01/anstieg-von-straftaten-im-oeffentlichen-verkehr-erwartet

https://www.welt.de/wirtschaft/article116500497/Die-Angst-der-Buerger-an-Bahnhoefen-und-Haltestellen.html

https://www.welt.de/politik/deutschland/article243492005/Bundespolizei-Zahl-der-Messerangriffe-in-Zuegen-und-Bahnhoefen-hat-sich-verdoppelt.html

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/bahnhof-kriminalitaet-100.html

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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