19.10.2024
Aufwärtstrend im Verarbeitenden Gewerbe: Deutschland verzeichnet leichten Anstieg der Auftragsbestände
Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland hat im Dezember 2023 eine positive Veränderung erfahren. Nach einem fünfmonatigen Rückgang ist ein leichter Anstieg von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat November verzeichnet worden. Trotz dieser Entwicklung liegt der Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,1 Prozent niedriger. Dies zeigt eine saison- und kalenderbereinigte Betrachtung der vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Im Detail betrachtet, fällt auf, dass insbesondere in zwei Bereichen ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen war. Der Sonstige Fahrzeugbau, zu dem unter anderem der Schiffbau, der Schienenfahrzeugbau und der Luft- und Raumfahrzeugbau gehören, verzeichnete ein Plus von 6,0 Prozent zum Vormonat. Ebenso verzeichnete die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent eine positive Entwicklung. In beiden Fällen waren Großaufträge, wie beispielsweise die Bestellung außergewöhnlich vieler Flugzeuge, ausschlaggebend für das Wachstum. Nicht alle Sektoren konnten jedoch Zuwächse verzeichnen. So musste die Automobilindustrie einen Rückgang von 5,3 Prozent hinnehmen. Dieser Bereich hatte insbesondere in den Jahren 2020 bis 2022 historisch hohe Auftragsbestände aufgrund von Lieferengpässen angesammelt. Seit Januar 2023 ist der Auftragsbestand in diesem Sektor rückläufig, bleibt jedoch in einer längerfristigen Betrachtung auf einem hohen Niveau. Betrachtet man die Auftragslage nach Herkunft, so erhöhten sich die offenen Aufträge aus dem Ausland im Dezember 2023 gegenüber November um 0,2 Prozent. Die Aufträge aus dem Inland verzeichneten sogar ein Plus von 0,9 Prozent. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg der Auftragsbestand um 0,3 Prozent und bei den Herstellern von Vorleistungsgütern um 1,3 Prozent. Die Hersteller von Konsumgütern mussten hingegen einen Rückgang von 0,3 Prozent hinnehmen. Die Reichweite des Auftragsbestands, also die theoretische Produktionsdauer ohne neue Auftragseingänge, stieg im Dezember auf 7,0 Monate (November: 6,9 Monate). Die Reichweite bei den Herstellern von Vorleistungsgütern betrug 3,9 Monate (November 2023: 3,8 Monate), bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg sie auf 9,4 Monate (November 2023: 9,3 Monate), und bei den Herstellern von Konsumgütern blieb sie unverändert bei 3,4 Monaten. Diese Daten spiegeln die aktuelle Lage im Verarbeitenden Gewerbe wider und geben Hinweise auf die konjunkturelle Entwicklung der deutschen Industrie. Die Auftragsbestände sind ein wichtiger Indikator für die Produktionsauslastung und die zukünftige Wirtschaftsleistung. Trotz der Herausforderungen, die sich aus der globalen Wirtschaftslage und der anhaltenden Pandemie ergeben, zeigt der leichte Anstieg im Auftragsbestand, dass die Industrie in einigen Bereichen robust bleibt und Aufträge weiterhin abgearbeitet werden.
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