19.10.2024
Aura zum Jugendwort des Jahres 2024 gekürt

„Aura“ ist das Jugendwort des Jahres 2024

Das Jugendwort des Jahres 2024 steht fest: „Aura“ hat sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt und wurde auf der Frankfurter Buchmesse zum Sieger gekürt. Wie der Langenscheidt-Verlag, der die Wahl jährlich durchführt, mitteilte, setzte sich „Aura“ mit einem „hauchdünnen Vorsprung“ gegen „Talahon“ auf Platz zwei und „Schere“ auf Platz drei durch.

Doch was bedeutet „Aura“ eigentlich im Kontext der Jugendsprache? Der Begriff beschreibt die besondere Ausstrahlung oder den Eindruck, den eine Person auf andere macht. „Aura“ wird dabei häufig scherzhaft verwendet, beispielsweise in Sätzen wie: „Ich dachte, es gibt keine Stufe mehr und bin gestolpert – minus 50 Aura!“, so der Langenscheidt-Verlag.

Interessanterweise hat das Wort „Aura“ eine gewisse Entwicklung in seiner Verwendung erfahren. Während es früher eher im esoterischen Bereich angesiedelt war, hat es durch einen Artikel der „New York Times“ im Jahr 2020 eine neue Bedeutung im Sportkontext erhalten. In einem Artikel über den niederländischen Fußballer Virgil van Dijk schrieb die Zeitung damals: „Solutions Are Expensive. An Aura Is Priceless.“ („Lösungen sind teuer. Eine Aura ist unbezahlbar.“) Seitdem hat sich „Aura“ zu einem geflügelten Wort im Sport entwickelt, wie der Langenscheidt-Verlag berichtet.

Die Entscheidung für „Aura“ als Jugendwort des Jahres fiel in einer Online-Abstimmung, bei der Jugendliche zwischen elf und 20 Jahren ihre Stimme abgeben konnten. Die Anzahl der Teilnehmenden lag in diesem Jahr im hohen sechsstelligen Bereich, wie der Verlag mitteilte. Seit 2020 entscheiden Jugendliche allein über das Jugendwort des Jahres. Zuvor wurde die Wahl von einer Jury getroffen.

Die Top 3 der diesjährigen Abstimmung spiegeln die Lebendigkeit und den Wandel der Jugendsprache wider. Während „Aura“ eine eher positive Konnotation besitzt, sorgte der Begriff „Talahon“ im Vorfeld für Diskussionen. „Talahon“ wird für junge Männer mit meist arabischem Migrationshintergrund und stereotypischer Optik verwendet. Die Debatte drehte sich darum, ob es sich dabei um eine Selbstbezeichnung oder eine Beleidigung handelt. Der Langenscheidt-Verlag betonte, dass zum Zeitpunkt der Auswertung keine eindeutig negative Konnotation vorgelegen habe.

Der Begriff „Schere“ auf Platz drei stammt hingegen aus der Gaming-Szene und drückt ein Schuldeingeständnis oder ein Bekenntnis aus.

Die Verkündung des Jugendwortes des Jahres fand zum zweiten Mal auf der Frankfurter Buchmesse statt. Im vergangenen Jahr hatte sich „goofy“ durchgesetzt, ein Begriff, der eine tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise beschreibt.

Die Wahl zum Jugendwort des Jahres zeigt, wie dynamisch und facettenreich die Sprache junger Menschen ist und wie neue Begriffe und Bedeutungen durch kulturelle Einflüsse und den Sprachgebrauch in sozialen Medien entstehen.

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