19.10.2024
Sicherheitsmaßnahmen im Luftverkehr: Diskussion um ein alkohollimit für Passagiere

Luftverkehr: Gewalt an Bord und die Forderung nach einem Getränke-Limit

In den letzten Monaten hat die Luftfahrtbranche zunehmend mit Vorfällen von Gewalt und Übergriffen an Bord von Flugzeugen zu kämpfen. Besonders die irische Billigfluggesellschaft Ryanair sieht sich mit einer alarmierenden Zunahme solcher Vorfälle konfrontiert. Michael O'Leary, der CEO von Ryanair, hat nun ein Getränke-Limit für Passagiere gefordert, um die Sicherheit an Bord zu erhöhen.

Die Situation an Bord

Die Zunahme von gewalttätigen Vorfällen an Bord von Flugzeugen ist ein Thema, das in der Luftfahrtbranche immer mehr Aufmerksamkeit erhält. Laut O'Leary sind die Fälle von Gewalt in diesem Sommer stark angestiegen, wobei es fast wöchentlich zu Übergriffen kommt. Dies betrifft insbesondere Flüge von Großbritannien zu beliebten Urlaubszielen, die für ihre Partyszene bekannt sind, wie Ibiza und einige griechische Inseln. O'Leary äußerte sich in einem Interview mit der britischen Zeitung Telegraph und betonte, dass es für Fluggesellschaften nicht einfach sei, betrunkene Passagiere am Gate zu identifizieren. Oftmals komme es erst nach dem Abheben des Flugzeugs zu Fehlverhalten.

Die Forderung nach einem Getränke-Limit

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, fordert O'Leary, dass Passagiere am Flughafen nur noch zwei alkoholische Getränke pro Bordkarte kaufen dürfen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Anzahl der betrunkenen Passagiere an Bord zu reduzieren und somit die Sicherheit für alle Reisenden zu erhöhen. O'Leary betont, dass es nicht darum gehe, den Menschen das Trinken zu verbieten, sondern dass es wichtig sei, die Sicherheit im Flugzeug zu gewährleisten. Er vergleicht die Situation mit dem Autofahren, wo es ebenfalls nicht erlaubt ist, betrunken zu fahren.

Alkohol und Drogen

Ein weiterer Aspekt, den O'Leary anspricht, ist die Kombination von Alkohol mit anderen Drogen, wie beispielsweise Kokain. Diese Kombination kann zu einem erhöhten Risiko für gewalttätige Vorfälle an Bord führen. Insbesondere an Tagen mit vielen Flugverspätungen neigen Passagiere dazu, übermäßig Alkohol zu konsumieren, während sie auf ihren Flug warten. O'Leary schlägt vor, dass die Wartezeit besser mit Kaffee oder Tee verbracht werden sollte, anstatt sich dem Alkohol hinzugeben.

Reaktionen auf die Forderung

Die Forderung nach einem Getränke-Limit hat in der Branche unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Einige unterstützen die Initiative als notwendigen Schritt zur Verbesserung der Sicherheit, während andere Bedenken äußern, dass dies den Umsatz der Flughafen-Bars negativ beeinflussen könnte. O'Leary jedoch betont, dass seine Forderung keine Auswirkungen auf die Verkaufszahlen der Bars haben wird. Die Sicherheit der Passagiere müsse an erster Stelle stehen.

Fazit

Die Diskussion um Gewalt an Bord von Flugzeugen und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen wird in den kommenden Monaten weiterhin ein zentrales Thema in der Luftfahrtbranche sein. Die Forderung von Ryanair-Chef Michael O'Leary nach einem Getränke-Limit könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten und gewalttätige Vorfälle zu reduzieren. Es bleibt abzuwarten, wie die Airlines und die Flughäfen auf diese Forderung reagieren werden und welche Maßnahmen letztendlich umgesetzt werden.

Quellen: ZEIT ONLINE, Telegraph, dpa

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