11.2.2025
Bio-Boom: Umsatzrekord, aber Angebot hinkt hinterher
Bio-Lebensmittel: Umsatzrekord in Deutschland 2024

Bio-Lebensmittel: Umsatzrekord in Deutschland 2024

Der deutsche Markt für Bio-Lebensmittel verzeichnete 2024 einen Rekordumsatz. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa Bayern berichtete, erreichte die Branche einen Umsatz von fast 17 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieses Wachstum wurde vor allem durch eine größere Absatzmenge getragen, insbesondere bei Produkten wie Mehl, Speiseöl und Milchprodukten. Marktanalystin Diana Schaack von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) erklärte, dass Obst, Gemüse und Kartoffeln aufgrund wetterbedingter Ernteeinbußen hingegen weniger verkauft wurden.

Trotz des Umsatzrekords hinkt das Angebot an Bio-Produkten der steigenden Nachfrage hinterher. Tina Andres, Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), betonte, dass die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft nur langsam voranschreitet. Wie die Zeit berichtete, warnte Andres davor, dass das Angebot auf dem deutschen Bio-Markt, dem zweitgrößten weltweit, hinter der Nachfrage zurückbleiben könnte.

Die Biofach in Nürnberg, eine der weltweit größten Messen für Bio-Lebensmittel, präsentierte rund 2.300 Ausstellern aus über 90 Ländern ihre Neuheiten. Zu den Trends zählten unter anderem innovative vegane Lebensmittel, schnell zubereitbare Snacks und Getränke sowie fermentierter Kaffee.

Laut Schaack von der AMI zeigen sich Engpässe bei Schweinefleisch, Eiern und Milch aufgrund der hohen Nachfrage. Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin des Marktforschungsunternehmens NIQ, bestätigte die wachsende Beliebtheit von Bio-Lebensmitteln. Süptitz erklärte, dass Bio-Produkte sich als fester Bestandteil des Einkaufsverhaltens etabliert hätten und Verbraucher bereit seien, höhere Preise für Bio-Produkte zu zahlen. Eine NIQ-Analyse ergab, dass Verbraucher hauptsächlich aus Gründen der regionalen Unterstützung und des Natur- und Klimaschutzes zu Bio greifen.

Diana Schaack von der AMI stellte fest, dass Drogeriemärkte mit Trockenprodukten wie Öl, Mehl oder Nudeln deutlich mehr Bio-Kunden gewinnen konnten. Auch Discounter und der Naturkosthandel verzeichneten steigende Umsätze. Die ökologisch bewirtschaftete Agrarfläche wuchs im vergangenen Jahr allerdings nur um 0,4 Prozent und erreichte 1,89 Millionen Hektar. Das entspricht etwa 11 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften, ist also noch weit entfernt.

Weltweit stieg die Bio-Fläche bis Ende 2023 um 2,6 Prozent auf 98,9 Millionen Hektar, was rund 2 Prozent der globalen Agrarfläche entspricht. Startups wie Formo und Adea entwickeln neue Technologien zur Herstellung von tierfreien Milchprodukten bzw. Fleisch, um die steigende Nachfrage nach tierischen Proteinen nachhaltig zu decken.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/11/bio-mit-rekordumsatz-doch-agrarflaeche-waechst-nur-langsam

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164959/umfrage/umsatz-der-nahrungsmittelindustrie-in-deutschland-seit-2005/

https://www.tagesschau.de/thema/bio

https://formo.bio/

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