Die Feinstaubbelastung in Deutschland stellt ein anhaltendes Gesundheitsproblem dar. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) am 11. Februar 2025 berichtete, herrscht in weiten Teilen Deutschlands eine schlechte Luftqualität, die vom Umweltbundesamt (UBA) auf Feinstaubkonzentrationen von mehr als 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (PM2,5) zurückgeführt wird. Das UBA bezieht sich dabei auf Daten des EU-Erdbeobachtungsdienstes Copernicus.
Feinstaub entsteht bei Verbrennungsprozessen, wie die SZ weiter ausführt. Dies betrifft Kohle- und Gaskraftwerke, den Straßenverkehr und auch Holzöfen. Besonders im Winter ist die Feinstaubbelastung generell erhöht. Die aktuelle Wetterlage mit winterlichem Hochdruck und wenig Wind trägt zusätzlich dazu bei, dass sich die Schadstoffe anreichern und nicht verteilt werden, wie das UBA in einer Stellungnahme erläutert. Laut SZ entspannt sich die Lage erst wieder mit Regen oder stärkerem Wind.
Die gesundheitlichen Folgen der Feinstaubbelastung sind vielfältig. Wie die SZ berichtet, warnt das UBA besonders Menschen mit Vorerkrankungen wie chronischen Lungen- oder Herzproblemen vor anstrengenden Aktivitäten im Freien. Auch für gesunde Menschen wird bei hoher Feinstaubbelastung von sportlichen Aktivitäten abgeraten, da durch die tiefere Atmung mehr Feinstaubpartikel in die Lunge gelangen. Laut einem Artikel des Umweltbundesamtes vom 22. Juli 2013 können bei Asthmatikern durch Stickstoffdioxid, welches oft mit Feinstaub einhergeht, Bronchienverengungen auftreten. Ozon, ein weiterer Luftschadstoff, kann ebenfalls zu Atemwegsbeschwerden führen und die Lungenfunktion beeinträchtigen.
Langfristig kann Feinstaub laut SZ Lungen, Herz-Kreislauf-System und Gehirn schädigen. Mögliche Folgen sind Lungenerkrankungen wie COPD, Herzinfarkte und Demenz. Besonders betroffen sind Menschen, die dauerhaft in Gebieten mit hoher Feinstaubbelastung leben. Wie die SZ in einem weiteren Artikel vom 9. Februar 2023 berichtet, erklärte die Umwelt-Epidemiologin Tamara Schikowski, dass es Hinweise darauf gibt, dass Luftverschmutzung kognitive Beeinträchtigungen hervorrufen kann. Auch das UBA bestätigt in einem Artikel vom 16. September 2014 die gesundheitlichen Risiken von Feinstaub und verweist auf die Berechnung der Krankheitslast durch Feinstaub mittels Disability-Adjusted Life Years (DALYs). Im Jahr 2021 wurden ca. 232.900 verlorene gesunde Lebensjahre auf Feinstaub (PM2,5) zurückgeführt.
Eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2018 quantifizierte die umweltbedingten Krankheitslasten aufgrund der Stickstoffdioxid-Exposition in Deutschland. Für das Jahr 2014 wurden rund 6.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herzkreislauferkrankungen statistisch auf die Langzeitbelastung mit Stickstoffdioxid zurückgeführt. Die Studie betont den Zusammenhang zwischen Stickstoffdioxidbelastung und Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Asthma.
Quellen: