19.10.2024
Bischof appelliert an Christinnen und Christen zur Wahlentscheidung
Bischof warnt Christen vor Wahl der AfD am Sonntag

Bischof warnt Christen vor Wahl der AfD am Sonntag

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat vor den bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen eine klare Warnung an die Wählerinnen und Wähler ausgesprochen. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ äußerte Bätzing, dass die Alternative für Deutschland (AfD) für Christen „nicht wählbar“ sei. Er betonte, dass die Partei fundamental christlichen Werten widerspreche und eine Bedrohung für das demokratische System darstelle.

Warnung vor rechtsextremistischen Tendenzen

Bätzing erklärte, dass die AfD in Thüringen und Sachsen als rechtsextrem eingestuft wird und dass ihre politischen Positionen nicht mit den christlichen Grundsätzen der Menschenwürde, Nächstenliebe und Solidarität in Einklang zu bringen seien. „Diese Partei will unser demokratisches, freiheitliches System umstürzen. Davor muss ich Christinnen und Christen warnen“, sagte Bätzing. Er forderte die Gläubigen auf, sich aktiv an der Wahl zu beteiligen, jedoch mit Bedacht auf die politischen Optionen.

Die Rolle der Kirche in der Politik

Die katholische Kirche hat sich in der Vergangenheit immer wieder zu politischen Themen geäußert. Bätzing wies darauf hin, dass die Wahl eine Bürgerpflicht sei und die Kirche den Menschen Orientierung bieten wolle. Dies sei besonders wichtig, da viele Wählerinnen und Wähler möglicherweise von populistischen und extremistischen Parteien angezogen werden könnten. „Wir wollen aber auch Orientierung bieten“, fügte er hinzu.

Radikalisierung der AfD

Bätzing äußerte sich auch zur zunehmenden Radikalisierung der AfD. Er warnte davor, dass die Partei sich über die Jahre immer weiter radikalisiert habe und gemäßigte Stimmen innerhalb der Partei nicht mehr gehört würden. „Die Signalwirkung ist sicher nicht gut“, sagte er in Bezug auf die Zusammenarbeit christlicher Parteien mit der AfD auf kommunaler Ebene. Diese Zusammenarbeit könnte das Vertrauen in die politischen Institutionen untergraben und die gesellschaftliche Spaltung weiter vorantreiben.

Kritik an anderen politischen Bewegungen

Zusätzlich zur Warnung vor der AfD äußerte Bätzing auch Kritik an dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Er stellte fest, dass die Partei sich für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausspreche, während dieser ein souveränes Land überfallen habe. „Wer angesichts dessen mit Putin sympathisiert, hat für mich keine politische Autorität und gefährdet zentrale demokratische und völkerrechtliche Grundsätze“, erklärte Bätzing. Diese Äußerungen unterstreichen die Verantwortung der Kirche, sich zu aktuellen politischen Themen zu positionieren.

Auswirkungen der Landtagswahlen

Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen finden am Sonntag statt. Umfragen zeigen, dass die AfD in Thüringen bei rund 30 Prozent liegt und damit deutlich vor anderen Parteien. In Sachsen führt die AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU. Diese Wahlergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland haben, insbesondere in Bezug auf die Akzeptanz rechtsextremer Ideologien.

Fazit

Die Warnungen von Bischof Bätzing sind ein klarer Aufruf an die christliche Gemeinschaft, sich ihrer politischen Verantwortung bewusst zu werden und sich gegen extremistische Tendenzen zu positionieren. Die bevorstehenden Wahlen bieten eine Gelegenheit, die demokratischen Werte zu verteidigen und die Prinzipien der Menschenwürde und Nächstenliebe zu fördern. Die katholische Kirche bleibt somit ein wichtiger Akteur im politischen Diskurs und setzt sich für eine Gesellschaft ein, die auf Solidarität und Respekt basiert.

Quellen: FAZ, Welt, Presse Augsburg, News.de.

Weitere
Artikel