19.10.2024
Kennedys Rückzug aus dem Rennen: Unterstützung für Trump und ihre Folgen

Wahlkampf in den USA: Medien berichten über Kennedys Unterstützung für Trump

Der parteilose Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. hat kürzlich angekündigt, sich in besonders umkämpften Bundesstaaten aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückzuziehen und stattdessen den Republikaner Donald Trump zu unterstützen. Diese Entscheidung wurde während einer Pressekonferenz in Phoenix, Arizona, bekannt gegeben, wo Kennedy erklärte, dass sein Name in sogenannten Swing States von den Wahlzetteln gestrichen werde. Dies betrifft etwa zehn Bundesstaaten, in denen seine Präsenz als störend angesehen wird. Der Schritt könnte insbesondere Trump in seinem Wettkampf gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris zugutekommen.

Trump reagierte auf Kennedys Ankündigung während eines Auftritts in Nevada, wo er sagte, dass er "sehr nette Unterstützung" von Kennedy erhalten habe, ohne jedoch weiter ins Detail zu gehen. In der Nacht zu Samstag wird Trump selbst in Arizona Wahlkampf machen, und es wird spekuliert, dass Kennedy als "Ehrengast" anwesend sein könnte.

Kennedys Beweggründe für die Unterstützung Trumps

Kennedy begründete seine Entscheidung, Trump zu unterstützen, damit, dass er von den Demokraten desillusioniert sei. In seiner Rede übte er scharfe Kritik an den US-Medien und sprach von "unerbittlicher, systematischer Zensur und Medienkontrolle". Trotz seines Rückzugs aus dem Rennen in den Swing States betonte Kennedy, dass er sich nicht vollständig aus dem Wahlkampf zurückziehe. In den übrigen Bundesstaaten könne weiterhin für ihn gestimmt werden, ohne dass dies Trump oder Harris schaden würde.

Die aktuelle Umfragelage und ihre Bedeutung

Kennedy, der Neffe des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, hat in den aktuellen Umfragen nur eine Unterstützung von etwa 5 Prozent. Diese Zahl ist für einen Präsidentschaftskandidaten als chancenlos zu betrachten. Dennoch sehen sowohl die Demokraten als auch die Republikaner in ihm eine potenzielle Bedrohung, da er in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Harris entscheidende Stimmen abziehen könnte. Aktuelle Umfragen deuten jedoch darauf hin, dass seine Kandidatur eher Trump schadet, was die Dynamik des Wahlkampfs beeinflussen könnte.

Die Rolle der Swing States

Die Entscheidung von Kennedy hat auch mit dem komplexen Wahlsystem der USA zu tun. Während die meisten der 50 Bundesstaaten fest den Republikanern oder den Demokraten zugeordnet sind, gibt es einige wenige, die als politisch hart umkämpft gelten. Zu diesen Swing States gehören unter anderem Pennsylvania, Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina und Wisconsin. In diesen Staaten wird ein enges Rennen erwartet, und sie könnten entscheidend für den Ausgang der Wahl sein.

Das US-Wahlsystem erfordert, dass die Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen für ein 538-köpfiges Wahlkollegium abgeben, das im Dezember den Präsidenten oder die Präsidentin wählt. Um zu gewinnen, benötigen die Kandidaten nicht die meisten Wählerstimmen insgesamt, sondern die Mehrheit der Wahlleute – mindestens 270. Diese Struktur macht die Swing States so entscheidend für den Wahlausgang.

Die Reaktionen auf Kennedys Rückzug

Die Spekulationen über Kennedys Rückzug aus dem Rennen waren bereits im Vorfeld angestellt worden. Berichten zufolge hatte seine Vizepräsidentschaftskandidatin Nicole Shanahan einen Zusammenschluss mit Trump ins Spiel gebracht. Zudem gab es Hinweise darauf, dass dem Wahlkampfteam von Kennedy die finanziellen Mittel ausgehen könnten.

Kritik an den Demokraten

Kennedy, der aus einer prominenten politischen Familie stammt, war jahrzehntelang Mitglied der Demokratischen Partei, hat sich jedoch in den letzten Jahren zunehmend von dieser entfernt. Im Oktober 2023 gab er bekannt, dass er als parteiloser Kandidat antreten wolle. Er wurde von vielen Demokraten und Mitgliedern seiner Familie wegen seiner Impfgegnerschaft und seiner Verbreitung von Verschwörungsmythen kritisiert. In seiner Rede warf er den Demokraten vor, den Wahlkampf mit undemokratischen Mitteln zu beeinflussen und die Demokratie zu untergraben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kennedys Entscheidung, Trump zu unterstützen, weitreichende Konsequenzen für den bevorstehenden Wahlkampf haben könnte. Die Dynamik zwischen Trump und Harris könnte sich durch die Stimmen von Kennedys Anhängern in den Swing States entscheidend verändern, was die politische Landschaft in den USA weiterhin spannend hält.

Quellen: dpa, Zeit Online, Handelsblatt

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