19.11.2024
Black Friday 2024: Umsatzplus oder Verlustgeschäft?

Rabattschlachten im November: Handel erwartet knapp eine Milliarde Umsatz rund um Black Friday

Der bayerische Einzelhandel erwartet rund um Black Friday und Cyber Monday Umsätze in Höhe von etwa 940 Millionen Euro. Wie der Handelsverband Bayern mitteilte, entspricht dies nominal einem minimalen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Bereits 2023 hatte es nur ein geringes Wachstum gegeben, nachdem die Umsätze in den Jahren zuvor deutlich gestiegen waren. Die beiden Aktionstage fallen dieses Jahr auf den 29. November (Black Friday) und den 2. Dezember (Cyber Monday). Wie die Zeit am 19. November 2024 berichtete, ist die Stimmung im Handel bezüglich der Rabattaktionen, die ursprünglich aus den USA stammen und an den Feiertag Thanksgiving gekoppelt sind, gespalten.

Während einige Händler, darunter auch stationäre Geschäfte, den Black Friday als umsatzstärksten Tag des Jahres loben, kritisieren andere, dass der Handel zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts zu hohe Rabatte gewährt und sich damit spätere Geschäfte kaputt macht. Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, erklärte gegenüber dpa, dass die Kunden die Rabatte inzwischen erwarten und einfordern. "Der Handel wird hier die Geister, die er rief, nicht mehr los", so Ohlmann. Nicht alle Einkäufe rund um Black Friday und Cyber Monday werden jedoch als Weihnachtsgeschenke getätigt. Ohlmann schätzt, dass etwa 260 Millionen Euro, also zwischen einem Viertel und einem Drittel der Umsätze, nicht für Weihnachtsgeschenke ausgegeben werden.

Deutschlandweit rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Gesamtumsatz von 5,9 Milliarden Euro für die Aktionstage, wie Merkur.de am 19. November 2024 berichtete. Dies entspricht in etwa dem Umsatz des Vorjahres. Das starke Wachstum der Vorjahre, mit einem Plus von 6 Prozent im Jahr 2023 und über 20 Prozent in den Jahren davor, hat sich damit deutlich abgeschwächt. Eine Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH unter 1.100 Online-Käufern zeigt, dass das Interesse am Black Friday in diesem Jahr leicht rückläufig ist. 46 Prozent der Befragten planen, Schnäppchen zu jagen, drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Viele wollen die Rabatte nutzen, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen.

Eine Studie der Unternehmensberatung Kearney, über die der Spiegel am 16. November 2024 berichtete, zeigt, dass die Rabattschlachten für Händler nicht immer profitabel sind. Obwohl die Umsätze am Black Friday um 150 bis 200 Prozent steigen, bleibt unter Berücksichtigung der Zeit vor und nach dem Aktionstag nur ein Plus von rund sieben Prozent übrig. Kunden konzentrieren ihre Einkäufe auf die Angebotstage und sparen das Shopping gezielt dafür auf. Demnach entgingen den Händlern 2023 rund 5,5 Milliarden Euro Umsatz in den Tagen vor und nach dem Black Friday, obwohl am Aktionstag selbst 5,8 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Unter dem Strich habe der Black Friday 2023 den Händlern einen Verlust von 258 Millionen Euro eingebracht, so die Studie.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nutzen viele Kunden die Gelegenheit, Schnäppchen zu machen und Weihnachtsgeschenke zu kaufen, wie Radio Bamberg am 12. November 2024 berichtete. Klaus Stieringer, Chef des Stadtmarketings Bamberg, erwartet, dass am Black Friday und Cyber Monday Geschenke im Wert von 2 Milliarden Euro gekauft werden. Auch Mainwelle berichtete am 11. November 2024 über die hohen Umsatzerwartungen des Handels für die Black Weeks und zitierte Thorsten Becker vom Handelsverband Bayern, der den Umsatz an den Aktionstagen auf rund 6 Milliarden Euro schätzte, im Vergleich zu 2,5 bis 3 Milliarden Euro an normalen Handelstagen.

Quellen:

Weitere
Artikel