28.1.2025
Boeing: Milliardenverlust 2024 – Neustart unter Ortberg?
Boeing: Verlust 2024 und Ausblick

Boeing: Verlust 2024 und Ausblick

Der US-Flugzeughersteller Boeing hat das Jahr 2024 mit einem hohen Verlust abgeschlossen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, belief sich dieser auf fast zwölf Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 66 Milliarden Dollar. Fast vier Milliarden Dollar Verlust entfielen allein auf das letzte Quartal. Trotz dieser "Horrorzahlen", wie die Süddeutsche Zeitung sie nennt, reagierten die Anleger gelassen und setzten offenbar auf die optimistischen Prognosen des neuen Konzernchefs Kelly Ortberg. Die Aktie gewann zeitweilig fast fünf Prozent.

Das Jahr 2024 war für Boeing von mehreren Ereignissen geprägt, die zu Produktionsengpässen und Qualitätsmängeln führten. Wie die Süddeutsche Zeitung weiter ausführt, führte ein Vorfall im Januar 2024, bei dem kurz nach dem Start einer 737 der Alaska Airlines eine Türfüllung herausflog, zu drastischen Entscheidungen. Der damalige Konzernchef David Calhoun musste gehen und die Federal Aviation Administration (FAA) verschärfte die Aufsicht über die Boeing-Produktion. Im Herbst legte zudem ein Streik der Mechaniker die Produktion für rund zwei Monate lahm.

Kelly Ortberg, der im August 2024 die Führung von Boeing übernahm, versucht, Optimismus zu verbreiten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, kündigte er an, dass Boeing im Laufe des zweiten Halbjahres die von der FAA zugelassene maximale Produktionsrate von 38 737 MAX pro Monat wieder erreichen wolle. Sollte die FAA es erlauben, sei Boeing sogar in der Lage, noch mehr Flugzeuge auszuliefern. Zum Vergleich: Konkurrent Airbus produzierte im vergangenen Jahr durchschnittlich 50 Maschinen pro Monat und plant, den Output in den nächsten Jahren um 50 Prozent zu steigern.

Die Produktionserhöhung ist eine wichtige Nachricht für die Kunden, die lange auf ihre bestellten Flugzeuge warten müssen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, musste Ryanair beispielsweise sein geplantes Wachstum für 2025 aufgrund von Lieferengpässen bei Boeing drosseln. Lufthansa wartet derzeit auf 15 Boeing 787, die zwar fertig montiert sind, aber noch auf die Zulassung der Sitze durch die FAA warten. Ortberg hofft, dieses Problem im Laufe des Jahres lösen zu können. Die Finanzierung des Konzernumbaus sichert Boeing durch neue Schulden, womit eine existenzbedrohende Finanzkrise aktuell vom Tisch ist.

Wie CNBC berichtet, sieht Ortberg die Notwendigkeit, Boeing "schlanker" zu machen und die Qualität zu verbessern. Er betonte, dass es einige Zeit dauern werde, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und sprach von einer "Kultur der Einheit und Verantwortlichkeit", die er fördern wolle. Wie Fortune berichtet, plant Ortberg einen umfassenden Turnaround-Plan, der neben kulturellen Veränderungen auch die Stabilisierung des Geschäfts, die Verbesserung der Projektabwicklung und den Aufbau einer "neuen Zukunft für Boeing" umfasst. Dazu gehören auch ein Personalabbau von 10% der weltweiten Belegschaft, wie CNBC berichtet, sowie die Prüfung von Verkäufen von Tochtergesellschaften, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Neben den Problemen im Tagesgeschäft steht Boeing auch im Bereich der Raumfahrt vor Herausforderungen. Wie Ars Technica berichtet, musste das Unternehmen im dritten Quartal 2024 weitere 250 Millionen Dollar Verlust für das Starliner-Programm verbuchen, womit sich der Gesamtverlust auf 1,85 Milliarden Dollar beläuft. Ortberg äußerte sich in einer Telefonkonferenz mit Investoren nicht direkt zum Starliner-Programm, räumte aber ein, dass Boeing einige "schwierige Verträge" abgeschlossen habe, von denen man sich nicht einfach lossagen könne.

Verwendete Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/boeing-neustart-li.3190496
  • https://www.cnbc.com/2024/10/23/boeing-ba-3q-2024-earnings.html
  • https://fortune.com/2024/10/23/boeing-ceo-kelly-ortberg-turnaround-plan-earnings/
  • https://arstechnica.com/space/2024/10/boeing-is-still-bleeding-money-on-the-starliner-commercial-crew-program/
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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