22.11.2024
Bosch Stellenabbau: Tausende Jobs in Gefahr

Autozulieferer Bosch streicht tausende Stellen

Der Autozulieferer Bosch plant einen massiven Stellenabbau in den kommenden Jahren. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sollen weltweit bis zu 5.550 Stellen wegfallen, davon etwa 3.800 in Deutschland. Der Konzern begründet die Entscheidung mit der anhaltenden Krise in der Automobilbranche, die durch eine schwache Konjunktur und eine geringere Nachfrage nach E-Autos gekennzeichnet ist. Auch der zunehmende Wettbewerbs- und Preisdruck in der Branche spielt eine Rolle. Wie t-online berichtet, stagniert die globale Fahrzeugproduktion in diesem Jahr bei rund 93 Millionen Einheiten und könnte sogar leicht zurückgehen. Für das kommende Jahr erwartet Bosch nur eine geringe Erholung.

Besonders betroffen vom Stellenabbau ist der Geschäftsbereich „Cross-Domain Computing Solutions“, der für Assistenzsysteme und automatisiertes Fahren zuständig ist. Hier sollen weltweit 3.500 Stellen wegfallen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Wie der SWR berichtet, sind davon unter anderem die Standorte Leonberg, Abstatt, Renningen und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sowie Hildesheim in Niedersachsen betroffen. Im Werk Hildesheim, wo Bosch Produkte für die Elektromobilität fertigt, sollen bis 2032 rund 750 Stellen abgebaut werden, ein Großteil davon bereits bis Ende 2026.

Auch die Lenkungssparte des Konzerns ist von den Sparmaßnahmen betroffen. Am Standort Schwäbisch Gmünd sollen von 2027 bis 2030 bis zu 1.300 Jobs gestrichen werden, mehr als ein Drittel der dortigen Beschäftigten. Wie der SWR weiter berichtet, plant Bosch, Funktionen zu bündeln, Kosten zu senken und die Produktion in Länder mit günstigeren Kostenstrukturen zu verlagern.

Die IG Metall kritisiert die geplanten Stellenstreichungen scharf. Wie die Frankfurter Rundschau und die Berliner Morgenpost berichten, bezeichnet der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Autozuliefersparte, Frank Sell, die Ankündigung als „Schlag ins Gesicht“ für die Mitarbeiter. Die Gewerkschaft plant Proteste und Aktionen, um sich gegen den Stellenabbau zu wehren. Wie die taz berichtet, plant Bosch zudem weitere Kostensparmaßnahmen, darunter die Reduzierung der Arbeitszeit für rund 2.300 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten auf 35 Stunden pro Woche. Dies bedeutet einen Entgeltverlust von bis zu 15 Prozent. Auch PULS 24 berichtet über die geplanten Stellenstreichungen und zitiert den Betriebsrat, der die Ankündigung als "Schlag ins Gesicht" bezeichnet.

Die Automobilindustrie befindet sich in einer schwierigen Phase. Wie Focus online berichtet, haben bereits mehrere Autobauer und Zulieferer Stellenstreichungen angekündigt, darunter Ford, Volkswagen, ZF, Continental und Schaeffler. Die schwache Nachfrage nach E-Autos und die allgemeine wirtschaftliche Lage belasten die Branche.

Verwendete Quellen:

    - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/autozulieferer-bosch-stellen-abbau-deutschland-lux.7Zohf4tQT5HJ8dh2V2haVs - t-online: https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100536764/autozulieferer-bosch-will-rund-5500-stellen-streichen-die-mehrheit-in-deutschland.html - SWR: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/bosch-as-will-stellen-streichen-100.html - Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/wirtschaft/paukenschlag-in-der-autoindustrie-bosch-baut-tausende-stellen-ab-zr-93427376.html - Berliner Morgenpost: https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article407744246/bosch-will-tausende-stellen-abbauen-ig-metall-wehrt-sich.html - taz: https://taz.de/Autoindustrie-in-der-Krise/!6050989/ - PULS 24: https://www.puls24.at/news/wirtschaft/autozulieferer-bosch-will-weltweit-weitere-3500-stellen-streichen/368185 - Focus Online: https://www.focus.de/finanzen/news/mehr-als-erwartet-autozulieferer-bosch-will-rund-3800-stellen-in-deutschland-streichen_id_260503404.html - Merkur: https://www.merkur.de/wirtschaft/paukenschlag-in-der-autoindustrie-bosch-baut-tausende-stellen-ab-zr-93427376.html
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