Bremen ist Vorreiter bei der Umsetzung der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Niedersachsen, berichtet, plant das Bundesland eine Pilotphase zum Schuljahr 2026/2027. Im Rahmen des Pilotprojekts soll auch eine eigene Software entwickelt werden. Die Bremer Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) hofft, wie die Zeit ebenfalls berichtet, auf eine bundesweite Beteiligung anderer Länder an diesem Projekt. Aulepp erklärte laut Zeit: «Bremen wird weiter darauf hinwirken, im Verbund der Länder nach Lösungen zu suchen. Wir brauchen eine Lösung, die die Interessen der Schülerinnen und Schüler ebenso wie die der Kolleginnen und Kollegen berücksichtigt und umsetzbar ist.»
Der Personalrat Schulen in Bremen drängt laut Zeit auf eine schnellere Umsetzung und fordert die Einführung bereits ab Sommer 2025. Bildungssenatorin Aulepp hält diesen Zeitrahmen, wie die Zeit berichtet, für zu ambitioniert. Eine Arbeitsgruppe soll zunächst die Auswirkungen der Arbeitszeiterfassung auf die Lehrkräfte untersuchen und entsprechende Umsetzungsvorschläge erarbeiten.
Wie news4teachers berichtet, arbeitet Bremen bereits konkret an der Entwicklung einer entsprechenden Software. In Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das bereits Softwarelösungen für Stundenpläne und digitale Klassenbücher in Bremen und anderen Bundesländern anbietet, werden nun Schritte zur Entwicklung einer digitalen Lösung für die Arbeitszeiterfassung unternommen. News4teachers zitiert Aulepp mit den Worten: „Bremen hat in der Kultusministerkonferenz betont, wie wichtig die Einführung der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte ist.“ Sie betont weiterhin die Notwendigkeit einer umsetzbaren Lösung, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt.
Hintergrund der Einführung der Arbeitszeiterfassung ist ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem Jahr 2022, wie die Senatspressestelle Bremen erläutert. Dieses Urteil, in Verbindung mit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2019, verpflichtet alle Arbeitnehmer, inklusive Lehrkräfte, ihre Arbeitszeiten vollständig zu dokumentieren. Wie Papershift berichtet, hat die zögerliche Haltung der Kultusministerien in Bezug auf die Umsetzung der Arbeitszeiterfassung bereits zu Unmut und Klagen von Lehrkräften geführt, beispielsweise in Baden-Württemberg.
Papershift berichtet zudem, dass Bremen die Entwicklung neuer Arbeitszeitmodelle für Lehrkräfte anstrebt. Das aktuelle Deputationssystem, das sich an der Anzahl der Unterrichtsstunden orientiert, sei nicht mehr zeitgemäß und biete Potential für Innovationen. Bremen plant dabei laut Papershift keinen Alleingang, sondern strebt eine länderübergreifende Abstimmung an.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/04/erste-plaene-zu-arbeitszeiterfassung-fuer-bremer-lehrkraefte
https://www.news4teachers.de/2025/03/erstes-bundesland-bereitet-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrkraefte-vor-pilotphase-mit-neuer-software-geplant/
https://www.senatspressestelle.bremen.de/detail.php?gsid=bremen146.c.463053.de&asl=bremen02.c.732.de
https://www.papershift.com/blog/arbeitszeiterfassung-fuer-lehrer-bremen-macht-den-anfang