In den Nächten vom 3. auf den 4. und 4. auf den 5. Dezember führte die Polizei eine groß angelegte Aktion zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen durch. Dabei wurden bundesweit über 4000 Fahrzeuge kontrolliert und zwölf Personen festgenommen, wie das koordinierende Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mitteilte. Laut Zeit Online bestanden gegen die Festgenommenen bereits Haftbefehle, unter anderem wegen Einbruchs und illegalem Aufenthalt. Zusätzlich wurden 84 Strafanzeigen erstattet und 56 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Verdächtige Geldautomatensprenger wurden bei dem Einsatz jedoch nicht gefasst, so eine LKA-Sprecherin.
An der Aktion beteiligten sich neben der Polizei Niedersachsen auch die Bundespolizei sowie die Polizeikräfte aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland. Die Kontrollen konzentrierten sich vor allem auf den Bereich der deutsch-niederländischen Grenze, wobei die deutschen Beamten eng mit den niederländischen Behörden zusammenarbeiteten. Wie die dpa berichtet, ist die Anzahl der Geldautomatensprengungen zwar bundesweit und in vielen Bundesländern rückläufig, das LKA Niedersachsen gibt jedoch keine generelle Entwarnung.
Die Täter setzen bei den Sprengungen gefährliche Substanzen ein und verursachen erhebliche Sachschäden an Bankfilialen. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte: „Jede Sprengung ist eine zu viel.“ Sie verwies auf die jahrelange Zusammenarbeit von Polizei und Banken zur Verbesserung der Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen, um Geldautomatensprengungen zu verhindern. Im LKA Niedersachsen besteht seit 2022 eine eigene Arbeitsgruppe, die sich auf verschiedenen Ebenen mit der Bekämpfung dieser Kriminalität auseinandersetzt. Auch in Bayern wurden im Zuge des bundesweiten Aktionstages intensive Maßnahmen durchgeführt, wie das Bayerische Landeskriminalamt bekannt gab. Der Schwerpunkt lag auf der Verstärkung präventiver Maßnahmen; zahlreiche Geldautomatenstandorte wurden überprüft und bestreift. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die präventive Risikoanalyse und Beratung der Banken. Die enge Kooperation zwischen Banken und Polizei soll weiter intensiviert werden. Trotz des Rückgangs der Sprengungen im Vergleich zu den Vorjahren erwartet das Bayerische Landeskriminalamt für 2024 keine Entspannung der Lage. Die Gesamtsumme der Schäden und Beute des Vorjahres wurde bereits zur Jahresmitte 2024 überschritten.
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