Nach einem Burnout wieder in den Beruf zurückzukehren, kann eine große Herausforderung darstellen. Viele Betroffene fühlen sich unsicher und haben Bedenken, ob sie den Anforderungen gewachsen sind. Experten raten jedoch, die Rückkehr in den Job als positiven Schritt in der Genesung zu sehen. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kann der Wiedereinstieg gelingen.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, ist es wichtig, schon während der Krankschreibung den Kontakt zum Arbeitgeber zu halten. So bleibt man über Entwicklungen im Unternehmen informiert und kann gemeinsam den Wiedereinstieg planen. Experten empfehlen, offen mit dem Vorgesetzten über die eigene Situation zu sprechen und Bedenken zu äußern. Gemeinsam können dann Lösungen gefunden werden, wie eine schrittweise Rückkehr aussehen könnte.
Eine Möglichkeit ist die stufenweise Wiedereingliederung. Dabei steigert man die Arbeitszeit und Aufgaben langsam über mehrere Wochen. So kann man sich wieder an den Arbeitsalltag gewöhnen, ohne sich zu überfordern. Laut einer Studie, über die das Fachportal Health Assured berichtet, ist eine solche schrittweise Rückkehr für viele Burnout-Betroffene hilfreich. Man kann zum Beispiel mit wenigen Stunden pro Tag beginnen und die Arbeitszeit dann langsam erhöhen.
Wie der National Health Service in Großbritannien empfiehlt, sollten Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam überlegen, ob Anpassungen am Arbeitsplatz nötig sind. Das können flexible Arbeitszeiten sein, ein ruhigerer Arbeitsplatz oder die Möglichkeit für regelmäßige Pausen. Solche "angemessenen Vorkehrungen" müssen Arbeitgeber für Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen treffen.
Experten raten Betroffenen, in der Anfangszeit besonders auf die eigenen Grenzen zu achten. Wie die Vocational Rehabilitation Association UK betont, ist es wichtig, sich nicht zu überfordern. Man sollte lernen, Aufgaben auch mal abzulehnen oder um Hilfe zu bitten. Regelmäßige Gespräche mit Vorgesetzten helfen, die Arbeitsbelastung anzupassen.
Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern nach längeren Krankheitsphasen Unterstützung an. Das können betriebsärztliche Beratungen sein oder psychologische Betreuung. Wie Studien zeigen, die in der Fachzeitschrift Occupational Medicine veröffentlicht wurden, kann eine solche professionelle Begleitung den Wiedereinstieg erleichtern und das Rückfallrisiko senken.
Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kann die Rückkehr in den Beruf nach einem Burnout gelingen. Wichtig sind vor allem eine offene Kommunikation mit dem Arbeitgeber, eine schrittweise Steigerung der Belastung und das Achten auf die eigenen Grenzen. So kann der Wiedereinstieg zu einem positiven Schritt in der Genesung werden.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/burnout-wie-steige-ich-wieder-in-den-job-ein-110227873.html
https://www.healthassured.org/blog/guide-returning-work-sickness-injury/
https://www.nhs.uk/mental-health/advice-for-life-situations-and-events/return-to-work-after-mental-health-issues/
https://vrassociationuk.com/return-to-work-after-covid/
https://academic.oup.com/occmed/article/67/6/461/4061093