19.10.2024
Capri-Sun untersucht neue Wege zur Verbesserung der Strohhalmqualität
Capri-Sun prüft Alternativen zum Plastikstrohhalm

Capri-Sun prüft Alternativen zum Plastikstrohhalm

Der Trinkbeutel-Hersteller Capri-Sun, bekannt für seine beliebten Fruchtsaftgetränke, hat angekündigt, Alternativen zu den derzeit verwendeten Papierstrohhalmen zu prüfen. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die anhaltende Unzufriedenheit der Kunden mit den Papierhalmen, die seit 2021 aufgrund eines EU-weiten Verbots von Einwegplastikstrohhalmen verwendet werden. Die Unternehmenssprecherin betonte jedoch, dass es noch zu früh sei, um von einer Rückkehr zu Plastikstrohhalmen zu sprechen.

Hintergrund der Entscheidung

Die Umstellung auf Papierstrohhalme war eine Maßnahme, die im Einklang mit den Bestimmungen der Europäischen Union stand, die darauf abzielen, den Einsatz von Einwegplastik zu reduzieren. Seit dem Inkrafttreten des Verbots im Juli 2021 sehen sich viele Unternehmen, darunter auch Capri-Sun, gezwungen, ihre Produkte anzupassen. Die Entscheidung, Papierstrohhalme einzuführen, wurde jedoch nicht von allen Verbrauchern positiv aufgenommen. Viele Kunden äußerten ihre Bedenken hinsichtlich der Funktionalität und des Geschmacks der neuen Strohhalme.

Kundenfeedback und Herausforderungen

Das Feedback der Verbraucher war überwiegend negativ. Kunden berichteten, dass die Papierstrohhalme sich schlechter einstecken ließen, weich wurden und einen unangenehmen Geschmack beim Trinken hinterließen. Diese Probleme führten zu einem Rückgang der Verkaufszahlen, was das Unternehmen dazu veranlasste, nach Lösungen zu suchen, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Capri-Sun-Chef Roland Weening äußerte in einem Interview, dass das Unternehmen daran arbeite, in der Schweiz und in den angrenzenden Ländern wieder auf ein rezyklierbares Plastikröhrchen umzustellen.

Plastikstrohhalm in der Schweiz

In der Schweiz, wo das Verbot für Einwegplastikstrohhalme nicht gilt, plant Capri-Sun, eine Ausnahmegenehmigung bei der EU-Kommission zu beantragen. Weening erklärte, dass die Rückkehr zu einem rezyklierbaren Plastikröhrchen in der Schweiz angestrebt werde, da die Bedingungen dort anders sind als in der EU. Das Unternehmen sieht die Notwendigkeit, die Produktqualität zu verbessern, um den Anforderungen und Erwartungen der Kunden gerecht zu werden.

Recycling und nachhaltige Verpackung

Ein weiterer Aspekt, den Capri-Sun in Betracht zieht, ist die Möglichkeit, dass Verbraucher sowohl den Trinkbeutel als auch den Strohhalm, die beide aus Polypropylen bestehen, zusammen im recyclefähigen Plastikmüll entsorgen können. Dies würde die Recyclingprozesse vereinfachen und die Umweltbelastung reduzieren. Derzeit enthält der klassische 200-Milliliter-Trinkbeutel auch noch Aluminium, was die Recyclingfähigkeit beeinträchtigt. In Zukunft plant das Unternehmen, den Trinkbeutel ausschließlich aus Polypropylen herzustellen, um die Recyclingfähigkeit zu erhöhen.

Ausblick und zukünftige Schritte

Die Prüfung von Alternativen zum Papierstrohhalm ist ein Teil der umfassenderen Strategie von Capri-Sun, die Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt zu stellen. Das Unternehmen ist sich der Herausforderungen bewusst, die mit der Rückkehr zu Plastikstrohhalmen verbunden sind, insbesondere im Hinblick auf die gesetzlichen Bestimmungen in der EU. Dennoch bleibt Capri-Sun optimistisch, dass eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl umweltfreundlich als auch für die Verbraucher akzeptabel ist.

Fazit

Die Diskussion um die Verwendung von Plastikstrohhalmen bei Capri-Sun verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, wenn es darum geht, nachhaltige Praktiken zu implementieren, die gleichzeitig den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden. Während die Rückkehr zu Plastikstrohhalmen in der EU noch ungewiss ist, zeigt die Initiative von Capri-Sun, dass das Unternehmen bereit ist, auf Kundenfeedback zu reagieren und innovative Lösungen zu suchen.

Quellen: Zeit Online, Lebensmittel Praxis, Merkur, Fr.de

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