19.10.2024
Christoph Daum Erinnerungen an einen kämpferischen Fußballtrainer

Todesfall: Ehemaliger Fußball-Trainer Christoph Daum gestorben

Christoph Daum, eine der schillerndsten Figuren im deutschen Profifußball, ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Er hat seinen langen Kampf gegen den Krebs verloren und starb am Samstag in Köln, wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Daum wurde für seinen unermüdlichen Kampfgeist und seine provokante Art bekannt, die ihn während seiner gesamten Karriere begleitete.

Seit Herbst 2022 litt Daum an Lungenkrebs. Zunächst zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück, doch bald darauf kehrte er zurück und gab Interviews, in denen er seine Erfahrungen und seinen Kampf gegen die Krankheit teilte. „Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht“, war eine seiner zentralen Botschaften, mit der er anderen Mut machen wollte.

Frühe Jahre und Aufstieg im Fußball

Christoph Daum wurde am 24. Oktober 1953 in Zwickau geboren und wuchs in Duisburg auf. Schon in seiner Kindheit war er für seinen Kampfgeist bekannt, als er sich häufig mit größeren Mitschülern anlegte. Diese Eigenschaften prägten auch seine Karriere als Fußballtrainer. Er startete seine Trainerlaufbahn beim 1. FC Köln, wo er schnell auf sich aufmerksam machte.

Daum wurde bekannt für seine unkonventionellen Methoden und seine Fähigkeit, Spieler zu motivieren. Seine Kampfansage an den FC Bayern München und dessen Manager Uli Hoeneß, als er noch Trainer in Köln war, ist legendär. Er führte den 1. FC Köln in den 1990er Jahren zu bemerkenswerten Erfolgen und stellte sich mutig den Herausforderungen der Bundesliga.

Erfolge und Rückschläge

Sein größter Erfolg kam 1992, als er mit dem VfB Stuttgart die Bundesliga-Meisterschaft gewann. Doch der Ruhm brachte auch Rückschläge mit sich. Kurz nach dem Meistertitel verspielte Daum durch einen Wechselfehler die Qualifikation für die Champions League, was als eine der größten Enttäuschungen seiner Karriere gilt.

Ein weiterer Tiefpunkt war die Kokain-Affäre im Jahr 2000, die ihn den Posten des Bundestrainers kostete. Diese Kontroversen prägten sein Image und führten dazu, dass er sowohl verehrt als auch verachtet wurde. Trotz dieser Rückschläge gelang es Daum, sich immer wieder zurückzukämpfen. Er gewann Titel in Österreich und der Türkei und führte den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga, wo er den Verein stabilisierte.

Persönliche Philosophie und Vermächtnis

Daum war bekannt für seine motivierenden Sprüche und seine Philosophie, die besagt: „Du kannst hinfallen. Es ist auch nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. Du musst nur immer wieder aufstehen.“ Diese Einstellung spiegelte sich nicht nur in seinem sportlichen Leben wider, sondern auch in seiner persönlichen Auseinandersetzung mit der Krankheit.

Sein Umgang mit der Krebserkrankung veränderte das Bild, das viele Menschen von ihm hatten. Er gewann Sympathien über die Grenzen des Sports hinaus. Selbst sein ehemaliger Rivale Uli Hoeneß zeigte sich in einer TV-Dokumentation versöhnlich und würdigte Daums Kampfgeist.

Abschied und Trauer

Christoph Daum hinterlässt ein bedeutendes Erbe im deutschen Fußball. Sein Einfluss als Trainer und Motivator wird in Erinnerung bleiben. Die Nachricht von seinem Tod hat viele Fans und Weggefährten tief getroffen. In den sozialen Medien zeigen zahlreiche Persönlichkeiten des Fußballs ihre Trauer und erinnern sich an die Momente, die sie mit Daum teilen durften.

Sein Tod markiert das Ende einer Ära, die von Leidenschaft, Kampfgeist und unvergesslichen Momenten geprägt war. Christoph Daum wird als eine der schillerndsten Figuren des deutschen Fußballs in Erinnerung bleiben.

Die Fußballwelt hat einen großen Kämpfer verloren, dessen Lebensgeschichte viele inspiriert hat. Christoph Daum wird in den Herzen der Fußballfans weiterleben.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, Süddeutsche Zeitung, BILD, Welt.

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