19.10.2024
Tierschutz neu denken: Finanzierungsmodell für eine bessere Zukunft

Tierwohl: Grüne: Land und Kommunen sollen Tierschutz finanzieren

In Thüringen wird derzeit ein neues Finanzierungsmodell für den Tierschutz diskutiert, das von den Grünen initiiert wurde. Umweltminister und Spitzenkandidat der Grünen, Bernhard Stengele, stellte in Erfurt die Idee eines Tierschutz-Paktes vor, der eine Vereinbarung zwischen dem Land und den Kommunen vorsieht. Ziel ist es, die örtlichen Tierschutzvereine finanziell besser auszustatten und damit die Tierschutzarbeit nachhaltig zu unterstützen.

Die Notwendigkeit für ein solches Modell ergibt sich aus der aktuellen Finanznot vieler Tierheime und Auffangstationen, die oft mit einer Vielzahl von Tieren, jedoch mit unzureichenden finanziellen Mitteln kämpfen. Stengele erklärte, dass die Kommunen sich zu einer angemessenen Finanzierung der Tierschutzvereine verpflichten sollen. Im Gegenzug würde das Land verbindliche Kostenzuschüsse bereitstellen.

Finanzierungsbedarf im Tierschutz

Die Forderung nach einer besseren Finanzierung betrifft insbesondere die laufenden Kosten, die für Personal, Futter und tierärztliche Behandlungen anfallen. Die Grünen unterstützen zudem die Initiative des Landestierschutzverbandes, eine landesweite Kastrationspflicht für freilebende Katzen einzuführen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, das Tierelend zu verringern, das durch Unterernährung und Krankheiten infolge einer wachsenden Population freilebender Katzen entsteht.

Tierschutzvereine sind in der Regel auf ehrenamtliche Helfer angewiesen und betreiben häufig Tierheime. Sie übernehmen wichtige Aufgaben wie die Kastration freilebender Katzen, die Betreuung von Fundtieren und die Durchführung von Tierrettungsaktionen. Stengele betonte, dass viele Tierschützerinnen und Tierschützer an ihre Grenzen stoßen. Die steigenden Kosten und die zunehmende Arbeitsbelastung machen es vielen unmöglich, ihre wichtige Arbeit fortzusetzen.

Vergangene Unterstützungsmaßnahmen

In der Vergangenheit hat das Land Thüringen jährlich Zuschüsse für Baukosten in Tierheimen bereitgestellt. Diese Unterstützung reichte jedoch nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken, die für den Betrieb und die Pflege der Tiere notwendig sind. Der Vorschlag eines Tierschutz-Paktes könnte eine Lösung bieten, um die finanzielle Basis der Tierschutzvereine zu stärken und somit die Tierschutzarbeit langfristig zu sichern.

Die Rolle der Kommunen

Die Kommunen spielen eine entscheidende Rolle in der Umsetzung des neuen Finanzierungsmodells. Durch die Verpflichtung zur finanziellen Unterstützung der örtlichen Tierschutzvereine können diese ihre Arbeit effektiver gestalten und die Lebensbedingungen für Tiere in Not verbessern. Dies könnte auch dazu beitragen, die Anzahl der Tiere, die in Tierheimen untergebracht werden müssen, zu reduzieren und die Tierschutzarbeit insgesamt zu entlasten.

Ausblick auf die zukünftige Entwicklung

Die Diskussion um das neue Finanzierungsmodell zeigt, dass es einen wachsenden Bedarf an einer stärkeren Unterstützung für den Tierschutz gibt. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass die finanziellen Mittel nicht nur kurzfristig bereitgestellt werden, sondern auch langfristig gesichert sind. Dies könnte durch eine gesetzliche Regelung oder durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen geschehen.

Insgesamt könnte das geplante Tierschutz-Paket ein wichtiger Schritt in Richtung eines verbesserten Tierschutzes in Thüringen sein. Es bleibt abzuwarten, wie die Gespräche zwischen den Grünen, den Kommunen und anderen relevanten Akteuren verlaufen und welche konkreten Maßnahmen letztendlich umgesetzt werden.

Die Initiativen der Grünen im Bereich Tierschutz sind Teil einer breiteren Diskussion über das Tierwohl in Deutschland. Die Notwendigkeit, die Lebensbedingungen von Tieren zu verbessern und die Tierschutzarbeit zu unterstützen, wird von vielen Seiten als wichtig erachtet. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich der Tierschutz in Thüringen und darüber hinaus entwickeln wird.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Stern, Grüne Thüringen.

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