Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) fordert, dass die Bundesländer an den Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten beteiligt werden. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2025-01/07/bayern-fordert-beteiligung-an-erloes-mit-co2-zertifikaten) berichtet, verlangt er mindestens 25 Prozent der Erlöse für die Länder. Glauber begründet diese Forderung damit, dass die Länder zusätzliche finanzielle Mittel für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen vor Ort benötigen. Besonders die Kommunen sollten seiner Meinung nach von diesen Mitteln profitieren, um mehr Handlungsspielraum für Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu erhalten.
Im Jahr 2024 erzielte Deutschland laut der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) mit dem Verkauf von CO2-Zertifikaten einen Rekordwert von 18,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von etwa 100 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Nach Glaubers Berechnung würde Bayern bei einem Anteil von 25 Prozent etwa eine Milliarde Euro erhalten. Aktuell fließen die gesamten Einnahmen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), der Maßnahmen zur Energiewende und zum Klimaschutz finanziert. Der KTF unterstützt beispielsweise die energetische Sanierung von Gebäuden, die Dekarbonisierung der Industrie, die Wasserstoffwirtschaft und den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Auch der Kauf von Bussen mit alternativen Antrieben wird durch den KTF gefördert. Wie dpa berichtet, werden die Mittel für die Förderung energieeffizienter Gebäudesanierung, die Dekarbonisierung der Industrie, die Wasserstoffwirtschaft und den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos verwendet.
Die CO2-Bepreisung soll Wirtschaft und Verbraucher dazu anregen, weniger fossile Brennstoffe zu verbrauchen. Es gibt sowohl ein europäisches als auch ein nationales Emissionshandelssystem. Die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/treibhausgase-rekorderloes-aus-emissionshandel-18-5-milliarden-euro-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250107-930-336494) berichtet, dass der europäische Handel im Jahr 2024 rund 5,5 Milliarden Euro einbrachte, während der nationale Emissionshandel für Wärme und Verkehr 13 Milliarden Euro generierte. Der CO2-Preis im nationalen Handelssystem betrug 2024 45 Euro pro Tonne und wurde Anfang 2025 auf 55 Euro erhöht.
Glauber argumentiert, dass die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung zum Teil von den Ländern und Kommunen stammen und deshalb auch dorthin zurückfließen sollten. Er fordert eine dauerhafte und unbürokratische Bereitstellung der Mittel für die Kommunen, da diese am besten wüssten, welche Maßnahmen vor Ort am effektivsten seien. Wie FLZ (https://www.flz.de/bayern-fordert-beteiligung-an-erloes-mit-co2-zertifikaten/cnt-id-ps-f4cba6e6-1847-4c03-83fd-285299a564d1) berichtet, betonte Glauber die Bedeutung der Stärkung des lokalen Klimaschutzes und der Rückführung der aus der CO2-Bepreisung gewonnenen Mittel an ihren Ursprung.