7.1.2025
Trumps Grönland-Ambitionen Erneut Im Fokus

Trumps erneutes Grönland-Interesse schürt internationale Besorgnis

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sein Interesse an Grönland bekräftigt und damit international für Aufsehen gesorgt. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) schloss Trump den Einsatz militärischer Mittel zur Erlangung der Kontrolle über Grönland und den Panamakanal nicht aus. In einer Pressekonferenz auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida erklärte er, er wolle sich nicht festlegen, keinen militärischen oder wirtschaftlichen Druck auszuüben. Es könne notwendig sein, "etwas zu tun".

Die Debatte wurde durch die Reise von Trumps Sohn, Donald Trump Jr., nach Grönland am Dienstag weiter angeheizt. Wie der stern berichtet, bestätigte Trump Senior die Reise seines Sohnes auf der Plattform Truth Social. Dänische Medien berichten prominent über den Besuch, der laut stern privater Natur sein soll. Treffen mit der grönländischen Regierung seien nicht geplant. Trump schrieb auf Truth Social, Grönland sei ein außergewöhnlicher Ort und die Bevölkerung würde enorm profitieren, wenn die Insel Teil der USA würde. Er versprach, Grönland vor einer "sehr bösartigen Außenwelt" zu beschützen. Der stern zitiert Trump mit den Worten: "MAKE GREENLAND GREAT AGAIN".

Trumps Äußerungen und die Reise seines Sohnes fallen mit wachsenden geopolitischen Spannungen in der Arktis zusammen. Die Morgenpost berichtet von einem Wettlauf zwischen den USA, Russland und China um Einflusszonen in der Region. Grönland spielt aufgrund seiner strategischen Lage zwischen Europa und Nordamerika sowie seiner Nähe zur Arktis und zu Russland eine Schlüsselrolle. Die Insel beherbergt den wichtigen US-Militärstützpunkt Thule Air Base und verfügt vermutlich über wertvolle Bodenschätze. Die Morgenpost zitiert einen Arktis-Sicherheitsexperten der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), der Grönland als "geostrategische Schlüsselposition" bezeichnet.

Auch US-Milliardär Elon Musk äußerte sich auf X (ehemals Twitter) zu dem Thema und erklärte, die Grönländer sollten über ihre Zukunft selbst entscheiden, und er glaube, sie wollten Teil Amerikas sein, wie die Zeit berichtet. Die grönländische Abgeordnete im dänischen Parlament, Aaja Chemnitz, reagierte empört auf Trumps Äußerungen und stellte klar, dass Grönland nicht Teil von Trumps Träumen sein wolle. Die Tagesschau zitiert Chemnitz, die erklärt, die Mehrheit der Grönländer wolle keine amerikanische Staatsbürgerschaft, strebe aber eine engere Zusammenarbeit mit den USA an.

Grönland ist Teil des Königreichs Dänemark und verfügt über weitgehende Autonomie. Die Entscheidung über eine mögliche Unabhängigkeit liegt laut Autonomiegesetz beim grönländischen Volk. Die Unabhängigkeit ist jedoch umstritten, da Grönlands Wirtschaft stark von der Fischerei abhängt und finanziell von Dänemark abhängig ist. Der stern berichtet, dass der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen betonte, Dänemark könne das riesige Territorium Grönlands nicht alleine überwachen und benötige die Zusammenarbeit mit den USA.

Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit Interesse an einem Kauf Grönlands bekundet, was von Dänemark jedoch abgelehnt wurde. Der General-Anzeiger Bonn berichtet, dass Trump die Durchfahrtgebühren am Panamakanal als "höchst ungerecht" bezeichnete und die Rückgabe der Kontrolle an die USA forderte. Er behauptete, Dänemark habe möglicherweise gar keinen Rechtsanspruch auf Grönland.

Quellen: * Zeit Online * Stern * Morgenpost * General-Anzeiger Bonn * Tagesschau * Mindener Tageblatt * dpa
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