Nach dreijähriger Bauzeit wurde die Columbuskaje in Bremerhaven am Freitag feierlich wiedereröffnet. Wie der Hafenbetreiber Bremenports mitteilte, sollen künftig an dem sanierten Kreuzfahrtterminal jährlich rund 500.000 Passagiere abgefertigt werden – fast doppelt so viele wie bisher. Die ZEIT berichtete darüber am 22. November 2024.
Die Sanierung der 1926 erbauten Kaje war dringend notwendig geworden. Bremenports zufolge drohte die alte Anlage bei zu hoher Belastung in den Fluss zu kippen und entsprach nicht mehr den aktuellen Hochwasserschutzvorgaben. Die Bauarbeiten gehörten zu den größten Hafenbaustellen im Bundesland Bremen. Wie buten un binnen am 28. November 2023 berichtete, verliefen die ersten beiden Bauabschnitte planmäßig, sowohl zeitlich als auch finanziell.
Die Kosten für die Sanierung belaufen sich laut Bremenports auf rund 80 Millionen Euro. Die Kaje ist nun 20 Meter breiter und bietet mehr Platz für Gepäck und die Abfertigung der Passagiere. Drei neue, verglaste Brücken ermöglichen den direkten Zugang vom Terminal zu den Kreuzfahrtschiffen.
Trotz der Modernisierung und der damit verbundenen höheren Kapazität sind die Passagierzahlen in Bremerhaven zuletzt gesunken. Andrea Kamjunke vom Columbus Cruise Center erklärte, dass in diesem Jahr bisher rund 265.000 Passagiere die Seestadt besucht haben. Bis Jahresende werden etwa 290.000 Kreuzfahrttouristen erwartet – 30.000 weniger als im Rekordjahr 2023. Grund dafür ist laut dpa, dass die Reedereien Costa und Aida Bremerhaven nicht mehr anfahren (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 22. November 2024).
Bremerhaven zählt neben Hamburg, Kiel und Warnemünde zu den wichtigsten Kreuzfahrthäfen Deutschlands. Der Begriff "Kaje", der in Bremerhaven und Bremen für die Anlegestelle verwendet wird, hat seinen Ursprung im altfranzösischen Wort "cai" und gelangte vermutlich durch holländische Siedler in die Region, wie buten un binnen am 10. September 2024 erläuterte.
Die Stadt Bremerhaven und das Land Bremen erhoffen sich von der sanierten Columbuskaje eine Steigerung der Passagierzahlen und eine Stärkung des Tourismus. Ob die angestrebten 500.000 Passagiere pro Jahr erreicht werden können, bleibt abzuwarten.