Nach neun Jahren Abstinenz erlebte das Plus-Open-Air-Festival am Vöttinger Weiher ein erfolgreiches Comeback, das zahlreiche alte und neue Fans anlockte. Am vergangenen Wochenende, pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins Prima leben und stereo, fanden sich Musikliebhaber zusammen, um die Rückkehr eines der beliebtesten Festivals in der Region zu feiern.
Die letzten neun Jahre waren geprägt von Veränderungen und der Ungewissheit, ob das Festival je wieder stattfinden würde. Der Bau der Westtangente hatte die Durchführung des Events verhindert, doch die Organisatoren gaben nicht auf. Mit viel Engagement und Leidenschaft planten sie die Rückkehr des Festivals, das einst zur Gründung ihres Vereins führte. „Die Wiese war voll, die Leute hatten Spaß“, fasste Robert Pietsch, ein Vorstandsmitglied von Prima leben und stereo, die Stimmung treffend zusammen.
Um den Besuchern den Anreiseweg zu erleichtern, wurden kostenlose Shuttlebusse vom Freisinger Bahnhof zum Festivalgelände angeboten. Die freundliche Atmosphäre begann bereits mit dem gut gelaunten Busfahrer, der in einem Hawaiihemd die Fahrgäste begrüßte. Am Freitag öffnete das Festivalgelände bereits um 14 Uhr, und viele Gäste nutzten die Gelegenheit, sich im Vöttinger Weiher abzukühlen, bevor die Musik um 16.30 Uhr mit dem ersten Act, Skofja, startete.
Das Festival bot ein breites Spektrum an Musikrichtungen, das von Indie und Hip-Hop über Pop bis hin zu Alternative reichte. Dies war eine bewusste Entscheidung der Organisatoren, um dem sich wandelnden Musikgeschmack der Menschen Rechnung zu tragen. Die Auswahl an Bands und DJs sorgte für eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Atmosphäre. Auf der Hauptbühne traten unter anderem Raketenumschau, Telquist, Granada und Salò auf, während die Seebühne DJs wie B-Seiten Disco, Mikroclub und L.N.A.H. präsentierte.
Besonders erfreulich war die Mischung aus alten und neuen Besuchern. Pauli und Christina aus Grafing, die schon vor neun Jahren beim Open-Air dabei waren, äußerten sich positiv über die Atmosphäre, auch wenn sie sich altersmäßig etwas abgehängt fühlten. „Es ist schön zu sehen, dass so viele junge Leute hier sind und Spaß haben“, bemerkten sie.
Einen besonderen Platz auf dem Festival hatten auch die jungen Künstler. Die Freisinger Hip-Hop-Gruppe Hoodconnect eröffnete den zweiten Festivaltag und bot eine mitreißende Show. Sie hatten den Band-Contest gewonnen und damit die Möglichkeit erhalten, auf der Hauptbühne zu performen. Unterstützt wurden sie von b.leiwand, dem Zweitplatzierten des Contests, der als DJ auftrat. Die Begeisterung der jungen Talente trug zur lebhaften Stimmung bei.
Das Comeback des Open-Air-Festivals am Vöttinger Weiher war ein voller Erfolg. Die Kombination aus musikalischer Vielfalt, einer entspannten Atmosphäre und der Möglichkeit, alte Bekannte zu treffen, machte das Event zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten. Robert Pietsch ist mit der Umsetzung des Festivals sehr zufrieden und blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir hoffen, dass wir das Festival in den kommenden Jahren weiter etablieren können.“
Die Rückkehr des Plus-Open-Air-Festivals zeigt, wie wichtig kulturelle Veranstaltungen für die Gemeinschaft sind und wie sie dazu beitragen können, Menschen zusammenzubringen und Freude zu verbreiten. Der Vöttinger Weiher wird auch in den kommenden Jahren ein beliebter Ort für Musikliebhaber bleiben.
