Der Konsum von Crack, einer hochgefährlichen Droge, breitet sich in deutschen Großstädten zunehmend aus. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/experte-crack-ist-in-vielen-grossstaedten-angekommen) berichtet, ist die Situation besorgniserregend. Experten schlagen Alarm und suchen nach Lösungen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Crack ist eine auf Kokainbasis hergestellte Droge, die meist mit Backpulver vermischt und in Form von weiß-gelblichen Kristallen geraucht wird. Der Name "Crack" leitet sich vom knackenden Geräusch ab, das beim Erhitzen der Kristalle entsteht. Der Konsum von Crack führt zu einer kurzzeitigen, intensiven Euphorie, die jedoch schnell in eine Dysphorie umschlägt. Diese starke Wirkung birgt ein enormes Suchtpotenzial, wie Heino Stöver, Suchtforscher an der Frankfurt University of Applied Sciences, betont. Laut Stöver beschreiben Konsumierende die Euphorie als "ICE-Zug durchs Gehirn", was den starken Drang nach Wiederholung erklärt.
Noch vor wenigen Jahren war der Crackkonsum in Deutschland weitgehend auf Frankfurt, Hamburg und Hannover beschränkt. Wie das ZDF (https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/crack-konsum-staedte-tagung-droge-100.html) berichtet, hat sich die Droge in den letzten sieben bis acht Jahren in zahlreichen weiteren Großstädten verbreitet, darunter Köln, Düsseldorf, Dortmund, Bremen, Berlin und München. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Stadtbild wider. Offene Drogenszenen und damit einhergehende Verelendungsphänomene sind vielerorts zu beobachten, wie Stöver bestätigt. Auch in Berlin ist ein starker Anstieg des Crackkonsums zu verzeichnen. So berichtet die Westdeutsche Zeitung (https://www.wz.de/panorama/wissenschaft/wie-ein-ice-durchs-gehirn-der-rasche-aufstieg-von-crack_aid-121298417) von einem Anstieg des Crack-Anteils an allen konsumierten Drogen in einem Konsumraum in Kreuzberg von 12 Prozent im Jahr 2020 auf knapp 60 Prozent im vergangenen Jahr.
Die rasante Ausbreitung von Crack hängt eng mit dem steigenden Kokainangebot zusammen. Wie die Stuttgarter Nachrichten (https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.deutschlands-crack-krise.189e5eed-d254-415a-b632-a5e12b10a91b.html) berichten, beschlagnahmte das Bundeskriminalamt im Jahr 2023 rund 43 Tonnen Kokain, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Diese "Kokainschwemme" begünstigt die Verbreitung von Crack, das aus Kokain hergestellt wird. Der hohe Suchtdruck führt zu massiven Problemen für die Betroffenen. Sie vernachlässigen ihre Grundbedürfnisse, verwahrlosen und verlieren oft ihre Wohnung, wie der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) erklärt. Im Frankfurter Bahnhofsviertel, wo Crack die dominierende Droge ist, sind die Auswirkungen besonders deutlich sichtbar.
Die Bekämpfung der Crack-Problematik stellt eine große Herausforderung dar. Ein klassischer Entzug ist schwierig, da es kein pharmakologisches Ersatzmittel wie Methadon für Heroinabhängige gibt. Drogenkonsumräume, Straßensozialarbeit und Drugchecking sind wichtige Maßnahmen, um den Betroffenen zu helfen, so Blienert. Die Hessenschau (https://www.hessenschau.de/gesellschaft/experten-beraten-in-frankfurt-ueber-die-droge-crack--v1,crack-fachtagung-100.html) berichtet von einer Fachtagung in Frankfurt, auf der Experten über den Umgang mit der Crack-Problematik beraten. Die ungleiche Verteilung der Hilfsangebote in Deutschland stellt ein weiteres Problem dar. Während einige Bundesländer über Drogenkonsumräume verfügen, fehlen diese Einrichtungen in anderen Ländern komplett.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2024-11/20/experte-crack-ist-in-vielen-grossstaedten-angekommen