Am 22. September 2024 wird die Stadt Regensburg Schauplatz einer außergewöhnlichen Veranstaltung: einer großen Dackelparade, die auf die kulturelle Bedeutung des Dackels in Deutschland aufmerksam machen soll. Die Organisatoren, die Gründer des Regensburger Dackelmuseums, Oliver Storz, Moritz Hickl und Seppi Küblbeck, rechnen mit mehr als 500 Teilnehmern. Bei der Veranstaltung sollen die Dackel von ihren Besitzern durch die Stadt geführt werden, begleitet von musikalischen Darbietungen und weiteren Attraktionen.
Der Dackel, ein besonders in Deutschland beliebter Hund, gilt nicht nur als treuer Begleiter, sondern auch als Symbol für deutsches Brauchtum. Seppi Küblbeck hebt hervor, dass die Dackelzucht einen hohen kulturellen Wert hat und es wichtig ist, diese Tradition zu bewahren. Die Dackelparade soll darauf aufmerksam machen, dass der Erhalt der Dackelzucht in Deutschland von großer Bedeutung ist, insbesondere im Hinblick auf die derzeitige Diskussion über mögliche gesetzliche Einschränkungen.
Ein zentraler Grund für das hohe Interesse an der Dackelparade sind die jüngsten Entwicklungen im Tierschutzrecht. Anfang Juli 2024 wurde eine Novelle des Tierschutzgesetzes in den Bundesrat eingebracht, die unter anderem zielt, bestimmte gesundheitlich nachteilige Zuchtmerkmale zu verbieten. Dazu gehören Merkmale wie zu kurze Beine oder übermäßig lange Körper. Die Diskussion darüber hat Besorgnis unter Dackelliebhabern ausgelöst, die befürchten, dass die Dackelzucht in Deutschland gefährdet sein könnte.
Doris Vetsch vom Deutschen Teckelklub äußert sich besorgt über die möglichen Auswirkungen der neuen Regelungen. Sie betont, dass die bestehenden Zuchtzulassungsbestimmungen bereits streng sind und keine Zucht von Tieren mit gravierenden anatomischen Mängeln zulassen. Dennoch sieht sie die Gefahr, dass die neuen Gesetze zu einer breiten Auslegung führen könnten, die auch die Zucht gesunder Dackel einschränkt. Vetsch hebt hervor, dass ein wachsendes Bewusstsein für die Gesundheit der Tiere unter den Interessenten besteht, doch gleichzeitig seien Welpenimporte aus dem Ausland ein ernsthaftes Problem.
Die Dackelparade wird nicht nur von Dackelbesitzern aus Deutschland, sondern auch von Teilnehmern aus anderen Ländern unterstützt. Bisher haben sich Dackelbesitzer aus 14 Bundesländern und zehn Nationen, darunter die Schweiz, Serbien, Frankreich und Lettland, angemeldet. Die Organisatoren hoffen, dass die Parade einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde erreichen könnte, was die Veranstaltung zusätzlich aufwerten würde.
Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr mit der Registrierung der Teilnehmer am Infopoint. Um 13 Uhr startet die Parade vom Dultplatz zum Domplatz. Höhepunkte der Parade sind unter anderem eine Ehrenkutsche, ein kirchlicher Dackelsegen und musikalische Begleitungen durch Fanfaren- und Jagdhornbläser. Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat die Schirmherrschaft für die Parade übernommen und bezeichnet das Dackelmuseum als eine bedeutende Attraktion für die Stadt.
Die Macher des Dackelmuseums sehen in der Dackelparade eine Möglichkeit, auf die Wichtigkeit der Dackelzucht aufmerksam zu machen und deren kulturellen Wert zu unterstreichen. Sie hoffen, dass die Veranstaltung einen positiven Einfluss auf die zukünftigen gesetzlichen Regelungen hat und die Dackelzucht in Deutschland nicht nur erhalten bleibt, sondern auch gefördert wird. Der Erhalt der Dackelzucht könnte zudem dazu beitragen, die Anzahl der Importe von Hunden aus dem Ausland zu reduzieren und somit die Qualität der Zucht in Deutschland zu sichern.
Die Dackelparade am 22. September verspricht ein fröhliches und lebhaftes Event zu werden, das Menschen und Hunde zusammenbringt und die Liebe zu diesem besonderen Vierbeiner feiert. Mit weitreichenden Zielen und der Unterstützung vieler Dackelliebhaber wird die Parade nicht nur ein Fest für die Teilnehmer, sondern ein Zeichen für den Wert der Dackelzucht in Deutschland.
