Dänemark ist im Handball eine feste Größe. Von Weltmeistertiteln bis zu olympischem Gold – die Erfolge der dänischen Nationalmannschaften, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen, sind beeindruckend. Doch was steckt hinter diesem anhaltenden Erfolg? Wie die F.A.Z. berichtet, basiert die dänische Handball-Hegemonie auf mehreren Säulen.
Ein wichtiger Faktor ist die Kultur in den dänischen Sporthallen. Wie die F.A.Z. beschreibt, sind diese Orte des Zusammenkommens, wo sich Familien treffen, Kinder spielen und gemeinsam Handball geschaut wird. Die Hallen sind niedrigschwellig zugänglich und bieten eine "Hygge"-Atmosphäre, die den Handballsport für alle attraktiv macht. Der ehemalige Trainer der Rhein-Neckar Löwen und jetzige dänische Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen, betont die Bedeutung dieser offenen Hallenkultur, wie die F.A.Z. wiedergibt. In Dänemark sei den ganzen Tag über "viel mehr Leben in der Halle".
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Finanzierung des dänischen Handballs. Laut F.A.Z. fließen die Erlöse aus Turniererträgen in die Breite des Sports. Der Spitzenhandball finanziert sich durch Sponsoring und TV-Gelder. Dieses System, so der Präsident des dänischen Handballverbandes Jan Kampman gegenüber der F.A.Z., ermöglicht es, den Handballsport nachhaltig zu fördern und in die Zukunft zu investieren. Der Verband beschäftigt "Konsulenten", die Vereine beraten und bei der Trainerausbildung, der Entwicklung von Projekten und bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen.
Dänemark hat ein gut ausgebautes System der Nachwuchsförderung. Wie Handball-Planet berichtet, spielen rund 100.000 Menschen aktiv Handball in Dänemark. Angefangen im Kindergarten und im Schulsport, wird der Handballsport von klein auf gefördert. Besonders hervorzuheben sind die "Efterskole", Internate, die neben der schulischen Ausbildung auch sportliche Schwerpunkte setzen, darunter auch Handball. Ein Beispiel ist die Efterskole in Oure auf Fünen, die Talentschmiede für zahlreiche Handballstars wie Mikkel Hansen, Niklas Landin und Mathias Gidsel. Bis zum Alter von 15 Jahren trainieren die Talente in ihren Vereinen, bevor sie in die Internate wechseln. Der Fokus liegt dabei auf der individuellen Entwicklung der Spieler, wie die F.A.Z. betont. Der Spaß am Spiel steht im Vordergrund und niemand soll durch den Rost fallen. Die Besten reifen in der dänischen Liga, bevor sie mit etwa 23 Jahren ins Ausland wechseln.
Handball ist in Dänemark ein Nationalsport, der die Massen begeistert. Wie die F.A.Z. berichtet, gehörten 2024 acht der zehn meistgesehenen Fernsehsendungen zu Handballspielen. Die Spieler sind landesweit bekannt und die Spiele werden in der Öffentlichkeit verfolgt und diskutiert. Der Verband ist bestrebt, attraktiven Handball zu bieten, der sowohl sportlich erfolgreich als auch unterhaltsam ist. Diese Kombination aus sportlichem Erfolg und Unterhaltungswert macht den dänischen Handball so beliebt.
Der dänische Handballverband hat ehrgeizige Ziele. Wie der Verbandspräsident Jan Kampman gegenüber der F.A.Z. erklärt, möchte man zukünftig mehr Spiele in Kopenhagen austragen. Das Finale der EM 2031 soll im "Parken" stattfinden. Auch die Modernisierung der Halleninfrastruktur und die Verbesserung der Bedingungen für die Fans sind wichtige Anliegen des Verbandes.
