19.10.2024
Ein neues Kapitel im Dressurreiten: Dalera und ihre beeindruckende Reise

Deutsches Dressurgold: „Dalera kann alles“

Im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 in Versailles haben Jessica von Bredow-Werndl und ihr Pferd Dalera erneut Geschichte geschrieben. Mit ihrer vierten olympischen Goldmedaille haben sie nicht nur im Dressurreiten Maßstäbe gesetzt, sondern auch die Herzen von Pferdeliebhabern und Sportfans weltweit erobert. Die 17-jährige Trakehnerstute Dalera hat sich als außergewöhnliches Talent erwiesen, das die Welt des Dressurreitens geprägt hat. Ihr bevorstehender Abschied von der Wettkampfarena und der Übergang in die Zucht markiert einen emotionalen Moment in der Reitsportgeschichte.

Ein unvergesslicher Auftritt in Versailles

Die Kulisse des Schlossparks von Versailles, einst das Zentrum der französischen Monarchie, bot den perfekten Rahmen für eine der bedeutendsten Dressurveranstaltungen der Neuzeit. Während des Wettbewerbs erfüllten die Melodien von Édith Piaf die Luft und schufen eine nostalgische Atmosphäre, die die Zuschauer in ihren Bann zog. Als Jessica von Bredow-Werndl und Dalera ihre Kür mit den Klängen von „Vie en rose“ und „Non, je ne regrette rien“ präsentierten, schien die Zeit stillzustehen. Die Harmonie zwischen Reiterin und Pferd war unübersehbar und führte zu einem überwältigenden Ergebnis: 90,093 Prozent, die höchste Punktzahl des Wettbewerbs.

Die Symbiose zwischen Mensch und Tier

Jessica von Bredow-Werndl sprach nach ihrem Ritt über die besondere Verbindung, die sie mit Dalera hat. „Ich wusste, Dalera kann alles. Unsere Symbiose war wieder da. Heute ging es um Vertrauen, um Freude, Liebe und Vertrauen“, erklärte sie. Diese emotionalen Worte verdeutlichen die tiefe Bindung, die zwischen der Reiterin und ihrem Pferd besteht. Dalera, die als ältestes Pferd im Wettbewerb gilt, zeigte eine beeindruckende Leistung mit eleganten Piaffen, Passagen, Traversalen und Pirouetten, die alle Aspekte der Dressurkunst verkörpern.

Ein Blick in die Zukunft

Das Olympia-Gold in Versailles ist für Dalera nicht nur ein weiterer Erfolg in ihrer Karriere, sondern auch ein Abschied von der Wettbewerbsbühne. Die Stute soll im nächsten Frühjahr in die Zucht gehen, und die Hoffnungen auf ein Fohlen, das im Sommer 2026 geboren werden könnte, sind bereits groß. Jessica von Bredow-Werndl äußerte sich dazu: „Ich hoffe, dass ein Fohlen auf der Weide in Aubenhausen um sie herumspringt.“ Die Frage, welche Pferde Dalera nachfolgen könnten, bleibt jedoch offen. „Es wird nie eine zweite Dalera geben“, so Bredow-Werndl.

Die Suche nach dem nächsten Champion

In der Welt des Dressurreitens ist die Suche nach neuen Talenten und Begleitern für die Reiter von entscheidender Bedeutung. Jessica von Bredow-Werndl plant, sich an der Olympiasiegerin Isabell Werth zu orientieren, die immer wieder neue Pferde entdeckt und trainiert. „Das möchte ich jetzt auch versuchen. Aber es wird nicht einfach“, teilte sie mit. Die Anforderungen an ein Spitzensportpferd sind hoch, und die Nachfolge von Dalera wird eine Herausforderung darstellen, die mit viel Sorgfalt und Engagement angegangen werden muss.

Abschied und Dankbarkeit

Der Abschied von Dalera wird für Jessica von Bredow-Werndl ein emotionaler Prozess sein. Während der Siegerehrung kamen ihr die Tränen, als sie über die gemeinsame Zeit nachdachte. „Wir werden nie wieder in so einer Arena reiten, es war ein unglaublicher Tanzboden für uns“, reflektierte die Reiterin. Dieses Gefühl der Dankbarkeit und der Wertschätzung für das, was sie gemeinsam erreicht haben, wird sie und die Reitsportgemeinschaft noch lange begleiten.

Der Einfluss auf die zukünftige Generation

Daleras Erfolge haben nicht nur das Dressurreiten geprägt, sondern auch eine neue Generation von Reitern inspiriert. Junge Talente beobachten aufmerksam, wie die großen Meisterinnen des Sports mit ihren Pferden umgehen, und lernen daraus. Die Werte von Vertrauen, Respekt und Hingabe, die Jessica von Bredow-Werndl und Dalera verkörpern, sind wegweisend für die Entwicklung des Dressurreitens in der Zukunft.

Fazit

Jessica von Bredow-Werndl und Dalera haben in Versailles einen besonderen Moment der Sportgeschichte geschaffen. Ihr beeindruckender Auftritt und die emotionalen Worte über ihre Verbindung sind Zeugnisse einer außergewöhnlichen Partnerschaft, die nicht nur im Dressurreiten, sondern auch im Herzen der Zuschauer bleiben wird. Der bevorstehende Abschied von Dalera markiert das Ende einer Ära, aber auch den Beginn eines neuen Kapitels, in dem die Werte und Lehren, die aus dieser Beziehung hervorgehen, weiterhin Einfluss auf die Welt des Dressurreitens haben werden.

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