Der SV Darmstadt 98 hat sich nach einer enttäuschenden Startphase in der 2. Bundesliga von Trainer Torsten Lieberknecht getrennt. Diese Entscheidung wurde am 1. September 2024 bekannt gegeben, einen Tag nach der herben 0:4-Niederlage gegen die SV Elversberg. Diese Niederlage war bereits die dritte in den ersten vier Spielen der neuen Saison, was den Verein auf den vorletzten Platz der Tabelle zurückwarf.
Torsten Lieberknecht, der seit Sommer 2021 das Traineramt bei den Lilien innehatte, bat um die Trennung, um dem Verein die Möglichkeit zu geben, sich neu zu orientieren. In einer offiziellen Mitteilung erklärte er: „Jeder weiß, wie viel mir der Verein bedeutet. Ich habe aber auch immer betont, dass keiner über dem Verein steht. Das gilt auch für mich. Mit meiner nach ernsthafter Abwägung getroffenen Entscheidung möchte ich mit Blick auf die kommenden Aufgaben dabei helfen, dass alle wieder nach vorne blicken und die Kräfte bündeln können.“
Die Entscheidung kam nicht überraschend, da die sportliche Situation des Vereins in den letzten Monaten zunehmend angespannt war. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der Saison 2022/2023, in der die Darmstädter nur 17 Punkte sammelten und als Tabellenletzter abschlossen, war die Hoffnung auf einen schnellen Wiederaufstieg groß. Doch die neue Saison begann mit einem katastrophalen Fehlstart, der die Verantwortlichen des Vereins zum Handeln zwang.
Lieberknecht übernahm die Geschicke des SV Darmstadt 98 im Sommer 2021 und führte den Verein in der darauffolgenden Saison sensationell in die Bundesliga. Der Aufstieg wurde als großer Erfolg gefeiert, doch die Freude währte nur kurz. Nach nur einer Saison in der höchsten deutschen Spielklasse folgte der sofortige Abstieg. Der Verein konnte sich in der 1. Bundesliga nicht behaupten und musste den bitteren Rückschlag hinnehmen.
Die Rückkehr in die 2. Bundesliga sollte eine neue Chance bieten, doch die ersten Spiele der Saison 2024/2025 verliefen alles andere als erfolgreich. Mit nur einem Punkt aus vier Spielen und der deutlichen Niederlage gegen Elversberg war die Geduld der Vereinsführung erschöpft. Präsident Rüdiger Fritsch äußerte sich betroffen über die Trennung: „Heute ist kein guter Tag für den SV Darmstadt 98. Denn ein Mensch, der sich komplett mit den Lilien identifiziert und große Verdienste um den Verein erworben hat, ist ab sofort nicht mehr unser Trainer.“
Bis auf Weiteres wird das bestehende Trainerteam um Darius Scholtysik und Ovid Hajou die Trainingseinheiten leiten. Der Verein hat angekündigt, über eine Nachfolge für Lieberknecht „zu gegebener Zeit“ zu informieren. Die Verantwortlichen stehen nun vor der Herausforderung, einen neuen Trainer zu finden, der in der Lage ist, die Mannschaft aus der aktuellen Krise zu führen und die sportlichen Ziele zu erreichen.
Die nächsten Spiele werden entscheidend sein, um die Richtung des Vereins zu bestimmen. Am 14. September steht ein wichtiges Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig an, das für die Lilien von großer Bedeutung ist. Ein Sieg ist nahezu Pflicht, um den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze nicht zu verlieren.
Die Trennung von Torsten Lieberknecht markiert einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte des SV Darmstadt 98. Die Verantwortlichen des Vereins müssen nun schnell handeln, um eine stabile und erfolgreiche Zukunft zu gewährleisten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Lilien in der Lage sind, sich aus der sportlichen Talfahrt zu befreien und wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Die Entscheidung, Lieberknecht zu entlassen, verdeutlicht die hohen Erwartungen, die an einen Verein wie Darmstadt 98 gestellt werden, insbesondere nach dem Aufstieg in die Bundesliga und dem anschließenden Abstieg. Die Fans und die Vereinsführung hoffen auf eine positive Wende und eine Rückkehr zu alten Stärken.
Quellen: Zeit Online, dpa, NWZ Online
