19.10.2024
David Garrett bewundert Stefan Raabs Auszeit vom Rampenlicht

Star-Violinist David Garrett bewundert Stefan Raabs Auszeit

Der Star-Geiger David Garrett hat in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) seinen Respekt für Stefan Raabs Fähigkeit, eine längere Auszeit von der Öffentlichkeit zu nehmen, zum Ausdruck gebracht. „Ich könnte nicht ein einziges Jahr ruhig sitzen und nichts tun. Stefan Raab hat daher meinen größten Respekt, dass er fast zehn Jahre lang den Stecker gezogen hatte. Dass er einfach mal weg war. Das finde ich großartig“, sagte Garrett der dpa. Wie die Zeit berichtet, wünsche er sich, er selbst könne das auch - vor allem, wenn er sich ausgelaugt fühle.

Garrett, der für seine energiegeladenen Auftritte und seine Crossover-Musik bekannt ist, räumte ein, dass eine solche Auszeit derzeit nicht in seiner Lebensplanung vorgesehen sei. „Da müsste schon etwas Körperliches mit mir passieren oder etwas Psychisches.“

Stefan Raab, der ehemalige Moderator von „TV total“, hatte sich 2015 aus dem Fernsehgeschäft zurückgezogen und sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mitte September beendete er nach fast zehn Jahren seine Bildschirmabstinenz und moderiert nun wieder eine Sendung bei RTL+.

Getrieben von einer inneren Stimme

Auf die Frage der dpa, woher er die Energie nehme, jeden Tag weiter an seiner Karriere zu arbeiten, antwortete Garrett: „Tja, man kann sagen: Das liegt auch an meiner traumatischen Kindheit.“ Er erklärte, dass es in ihm eine Stimme gebe, die ihm sage: „Du bist noch nicht gut genug, das geht noch besser.“ Er glaube, dass diese Stimme schon in jungen Jahren in ihm angelegt worden sei. „Ich höre diese Stimme auch heute noch. Und je erfolgreicher man wird, desto lauter ist sie“, sagte er.

Garrett, der 44 Jahre alt ist, wurde in Aachen geboren. Er ist der Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Tänzerin. Schon in jungen Jahren gewann er seinen ersten Wettbewerb. Seit Jahren tritt er vor großem Publikum auf und hat Millionen von Platten verkauft. Am Freitag erschien sein neues Album „Millennium Symphony“.

Garrett räumte ein, dass er ohne diese innere Stimme bei Weitem nicht so erfolgreich wäre. Andererseits sei sie aber auch ein Fluch. „Weil es natürlich niemals Entspannung oder Urlaub gibt für den Kopf“, sagte er der dpa. Auch das Gefühl richtiger Zufriedenheit habe er nie.

Work-Life-Balance: „Der falsche Ansatz“ für den Erfolg?

Kürzlich hatte der Star-Geiger mit Aussagen zur Work-Life-Balance für Aufsehen gesorgt. Um etwas Ultimatives zu schaffen, müsse man „bluten“, hatte er gesagt. Er glaube nicht, dass man mit Work-Life-Balance eine große Karriere machen könne.

Er nimmt nichts davon zurück. „Ich habe nicht ganz verstanden, warum das so hohe Wellen geschlagen hat“, sagte Garrett der dpa. „Das Modell Work-Life-Balance hat seine Wertigkeit. Aber man kann nicht erwarten, dass man damit erfolgreich ist. Zumindest nicht mit der Definition von Erfolg, die ich habe“, erklärte er. Seine Definition sei, in seinem Bereich – der Musik – ganz oben zu sein und möglichst viele Menschen zu erreichen.

„Ich will, dass meine Konzerte ausverkauft sind. Ich will mich aber auch musikalisch weiterentwickeln.“ Da sei Work-Life-Balance „der falsche Ansatz“, sagte er. „Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden.“

Quelle: ZEIT Online

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