Ein 60-jähriger Mann aus dem Wartburgkreis in Thüringen ist Opfer eines sogenannten "Romance Scamming" geworden und um 32.000 Euro betrogen worden. Laut Polizeiangaben lernte der Mann über eine Internetplattform eine Person kennen, die sich fälschlicherweise als Frau ausgab und ihm Liebe und Zuneigung vortäuschte. Die dpa berichtete am 4. Dezember 2024 über diesen Fall (Quelle: Zeit Online). Nachdem die vermeintliche Partnerin ihm von angeblichen Schwierigkeiten mit Behörden und ihrem Bankkonto nach einer Erbschaft erzählte, überwies der Mann ihr die beträchtliche Summe. Ein Angehöriger des Betroffenen schaltete schließlich die Polizei ein.
Romance Scamming ist eine Form des Heiratsschwindels, die online stattfindet. Die Polizei erklärt, dass Kriminelle gefälschte Profile in sozialen Netzwerken und auf Dating-Plattformen erstellen, um ahnungslose Nutzer zu kontaktieren. Durch intensive Kommunikation bauen sie eine emotionale Bindung auf und täuschen ihren Opfern eine Liebesbeziehung vor. Ähnlich wie beim traditionellen Heiratsschwindel ist das Ziel der Täter, früher oder später an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Häufig werden Notfälle vorgetäuscht, um hohe Geldbeträge zu erbitten. Auch der Bayerische Rundfunk berichtete bereits über ähnliche Fälle und die Maschen der Betrüger (Quelle: BR24). Dort wurden Beträge von bis zu 700.000 Euro genannt, die Opfer an die Betrüger gezahlt haben sollen.
Die Täter präsentieren sich oft als attraktive und erfolgreiche Singles, beispielsweise als Ärzte, Ingenieure, Soldaten oder Geschäftsleute, die im Ausland arbeiten oder stationiert sind (Quelle: GemeinsamErleben). Sie nutzen die Sehnsucht ihrer Opfer nach Liebe und Partnerschaft aus, um sie emotional abhängig zu machen. Wie der Stern berichtet, beginnt die eigentliche Betrugsmasche oft erst nach Monaten, sobald die Täter ein stabiles Vertrauensverhältnis aufgebaut haben (Quelle: Stern). Dann täuschen die Betrüger Notlagen vor und bitten um Geld. In einem von der Welt beschriebenen Fall aus Bayern verlor ein 67-Jähriger rund 300.000 Euro an ein Betrügerpaar. Die Frau gab vor, das Geld für medizinische Behandlungen zu benötigen (Quelle: Welt).
Radio Berg berichtete von einem Fall aus dem Bergischen Land, in dem eine Frau gleich zweimal von vermeintlichen Liebesbetrügern kontaktiert wurde (Quelle: Radio Berg). Im ersten Fall gab sich der Täter als Militärarzt in Syrien aus, im zweiten Fall forderte der Mann einen fünfstelligen Betrag. Die Polizei warnt davor, dass viele Menschen durch Romance Scamming hohe Geldbeträge verlieren und emotionalen Schaden erleiden. Auch Detektive.com beschreibt die Vorgehensweise der Täter und gibt Tipps zum Schutz vor Liebesbetrug im Internet (Quelle: Detektive.com). Empfohlen wird unter anderem, bei Online-Bekanntschaften misstrauisch zu sein und nicht zu viele persönliche Informationen preiszugeben.