19.10.2024
Doppelte Goldmedaille für Deutschland: Erfolgreicher Wettkampftag bei den Paralympics in Paris

Spiele in Paris: Doppel-Gold bei Paralympics für deutsche Mannschaft

Am vierten Wettkampftag der Paralympics in Paris gelang der deutschen Mannschaft ein historischer Moment, als gleich zwei Goldmedaillen im Schwimmen gewonnen wurden. Die Schwimmerin Tanja Scholz und der Athlet Josia Tim Alexander Topf sicherten sich innerhalb von nur zehn Minuten die ersten beiden Goldmedaillen für Deutschland. Scholz, die querschnittgelähmt ist, erzielte über 150 Meter Lagen eine Zeit von 2:51,31 Minuten und stellte damit einen neuen Paralympics-Rekord auf. Topf folgte kurz darauf mit einem starken Endspurt und einer Zeit von 3:00,16 Minuten ebenfalls über 150 Meter Lagen.

Die Wettkämpfe fanden in einer spannenden Atmosphäre statt, die von den Zuschauern und den Athleten gleichermaßen als elektrisierend beschrieben wurde. Scholz, die nach der Rückendisziplin zunächst auf Rang vier lag, kämpfte sich durch eine beeindruckende Aufholjagd nach vorne. Nach dem Brustschwimmen hatte sie sich bereits auf Platz drei vorgearbeitet und zeigte in der letzten Disziplin, dem Kraulen, ihre Stärke. „Ich habe an die Anzeigetafel geguckt und gedacht: Oh mein Gott. Da steht mein Name ganz oben. Dann habe ich es erst begriffen“, sagte Scholz nach ihrem Sieg.

Josia Tim Alexander Topf, der mit einer Fehlbildung der Arme antritt, hatte ebenfalls einen herausfordernden Wettkampf. Nach 100 Metern lag er auf dem dritten Platz, bevor er auf der Freistil-Strecke seine beiden australischen Konkurrenten Ahmed Kelly und Grant Patterson überholte. „Die letzten drei Jahre waren sehr harte Jahre. Da ist sehr viel passiert“, erklärte Topf, der von persönlichen Herausforderungen in den letzten Jahren berichtete, darunter eine Erkrankung und der Verlust von geliebten Menschen. „Jetzt hier so herauszukommen mit diesem Erfolg, bedeutet mir deshalb sehr, sehr viel“, fügte er hinzu.

Neben den beiden Goldmedaillen gab es auch Bronze für das deutsche Ruder-Duo Jan Helmich und Hermine Krumbein im Mixed-Wettbewerb. Sie erreichten auf der 2.000-Meter-Strecke in Vaires-sur-Marne eine Zeit von 7:28,31 Minuten und verpassten nur knapp den zweiten Platz. Der Ruder-Vierer mit Steuerfrau hatte weniger Glück und landete mit einem Rückstand von nur sechs Hundertstelsekunden auf dem vierten Platz.

Im Bahnradfahren sprinteten der sehbehinderte Fahrer Thomas Ulbricht und sein Guide Robert Förstemann über 1.000 Meter im Zeitfahren auf den dritten Platz. Ulbricht äußerte sich zufrieden über die Leistung: „Wir haben zwei Top-Rennen abgeliefert. Damit können wir zufrieden sein. Wir sind stolz auf Bronze.“ Dies war Ulbrichts dritte Paralympics-Medaille, während Förstemann bereits Erfahrung aus den Olympischen Spielen 2012 mitbrachte, wo er Bronze im Teamsprint gewann.

Trotz der Erfolge im Schwimmen und Rudern war der Tag für die deutschen Leichtathleten weniger erfreulich. Die Athleten konnten nicht die erwarteten Leistungen abrufen, und viele verpassten ihre Finalläufe. Der kleinwüchsige Kugelstoßer Yannis Fischer landete auf dem sechsten Platz, während Katrin Müller-Rottgardt im Weitsprung den fünften Platz belegte. Auch Merle Menje über 800 Meter und Max Marzillier über 100 Meter schieden in den Vorläufen aus.

Die Paralympischen Spiele 2024, die vom 28. August bis zum 8. September in Paris stattfinden, bieten insgesamt 549 Entscheidungen in 22 Sportarten. Die ersten Goldmedaillen für Deutschland sind ein bedeutender Schritt für die Mannschaft und geben Hoffnung auf weitere Erfolge in den kommenden Tagen.

Die deutschen Athleten zeigen eine beeindruckende Leistung und setzen ein Zeichen für den Behindertensport. Die Freude über die ersten Goldmedaillen ist ein wichtiger Moment, der die harte Arbeit und das Engagement der Athleten widerspiegelt. Die Paralympics in Paris versprechen weiterhin spannende Wettkämpfe und hoffentlich viele weitere Medaillen für das deutsche Team.

Quellen: Zeit Online, Stern, Kurier, MZ.

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