19.10.2024
Steigende Risiken und Schäden durch Extremwetterereignisse
Extremwetter: Naturkatastrophen richten hohe Milliardenschäden an

Extremwetter: Naturkatastrophen richten hohe Milliardenschäden an

Die Auswirkungen von Extremwetterereignissen sind in den letzten Jahren deutlich spürbar geworden, sowohl in der Frequenz als auch in der Intensität. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme und Erdbeben haben im ersten Halbjahr 2024 weltweit Schäden in Höhe von 120 Milliarden Dollar verursacht, was nicht nur eine enorme wirtschaftliche Belastung darstellt, sondern auch unzählige Menschenleben gefordert hat. Schätzungen zufolge wurden dabei etwa 4500 Menschenleben verloren. Die Zahlen stammen aus der halbjährlichen Katastrophenbilanz des Rückversicherers Munich Re und zeigen, dass die Schäden zwar im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 gesunken sind, jedoch im Vergleich zu den langfristigen Durchschnittswerten immer noch alarmierend hoch sind.

Wachsende Schäden durch Naturkatastrophen

Die Katastrophenbilanz von Munich Re zeigt, dass die volkswirtschaftlichen Gesamtschäden durch Naturkatastrophen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen haben. Im ersten Halbjahr 2024 betrugen die versicherten Schäden 62 Milliarden Dollar, was im Vergleich zu einem Zehnjahresdurchschnitt von nur 37 Milliarden Dollar eine signifikante Steigerung darstellt. Dies deutet auf einen fast doppelt so hohen Betrag hin, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Schwerste Ereignisse des ersten Halbjahres

Das teuerste Ereignis in der ersten Jahreshälfte 2024 war ein Erdbeben der Stärke 7,5 in Japan, das geschätzte Schäden von rund 10 Milliarden Dollar verursachte. Im Vergleich dazu waren die globalen Gesamtschäden durch Naturkatastrophen im Jahr 2023 mit 140 Milliarden Dollar noch höher, wobei das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien, das im Februar 2023 stattfand, einen maßgeblichen Einfluss auf die Statistik hatte. Dieses Erdbeben forderte mehr als 50.000 Todesopfer und verdeutlichte die Verwundbarkeit vieler Regionen gegenüber solchen Katastrophen, insbesondere in Gebieten, in denen nur wenige Menschen und Unternehmen gegen Naturkatastrophen versichert sind.

Langfristige Trends und Klimawandel

Die Daten von Munich Re belegen, dass die Häufigkeit und Intensität von Unwettern in den letzten Jahren zugenommen hat. Wissenschaftler führen dies häufig auf den Klimawandel zurück, der die Bedingungen für extremere Wetterereignisse begünstigt. In der ersten Jahreshälfte 2024 wurden sowohl in Deutschland als auch in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo Überschwemmungen zuvor eher selten waren, außergewöhnliche Wetterphänomene beobachtet. Diese Trends sind besorgniserregend, da sie ein Hinweis auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen sind.

Häufigkeit und Intensität von Unwettern

Ein besonders auffälliges Merkmal der ersten Jahreshälfte 2024 war die hohe Anzahl an Tornados in den USA. Von Januar bis Juni wurden dort 1250 Tornados registriert, was die Region besonders stark getroffen hat. Dies führte dazu, dass vier der fünf teuersten Versicherungsereignisse in den USA auf schwere Unwetter zurückzuführen waren. Solche extremen Wetterereignisse haben nicht nur unmittelbare wirtschaftliche Auswirkungen, sondern auch langfristige Folgen für die betroffenen Gemeinschaften.

Der Einfluss der Hurrikansaison

Ein weiterer Faktor, der die Schadensbilanz für das zweite Halbjahr 2024 beeinflussen könnte, ist die Hurrikansaison im Nordatlantik. Diese Saison, die im Herbst endet, könnte durch die seit längerer Zeit ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im Nordatlantik verstärkt werden. Solche Bedingungen können zur Bildung stärkerer und häufigerer Hurrikane führen, was die potenziellen Schäden erheblich erhöhen könnte.

Schlussfolgerung

Die steigenden Kosten und die zunehmende Häufigkeit von Naturkatastrophen stellen eine ernsthafte Herausforderung für Regierungen, Versicherungsunternehmen und die Gesellschaft insgesamt dar. Es wird immer deutlicher, dass Maßnahmen zur Risikominderung und Anpassung an die sich verändernden klimatischen Bedingungen dringend erforderlich sind. Die Analyse von Munich Re zeigt, dass die Veränderungen im Klima und das damit verbundene Risiko von Extremwetterereignissen nicht ignoriert werden können, wenn wir die Zukunft unserer Gesellschaft sichern wollen.

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