Josh Hartnett ist derzeit in zwei bedeutenden Projekten zu sehen: dem Thriller „Trap – No Way Out“ unter der Regie von M. Night Shyamalan und der neuen Staffel der Serie „The Bear“. In einem ausführlichen Interview spricht Hartnett über seine Erfahrungen als Schauspieler, seine Rolle im neuen Film und sein Leben als Familienvater.
In den späten Neunzigerjahren erlangte Hartnett durch Filme wie „Halloween H20“ und „The Faculty“ große Bekanntheit. In der Folgezeit festigte er seinen Status als ernstzunehmender Hauptdarsteller mit Rollen in Blockbustern wie „Black Hawk Down“ und „Pearl Harbor“. Trotz seines frühen Erfolgs entschied sich Hartnett, den Weg des Mainstream-Kinos zu verlassen und sich auf kleinere Arthouse-Produktionen zu konzentrieren. Diese Entscheidung führte ihn zu Projekten wie „Penny Dreadful“, wo er seine schauspielerischen Fähigkeiten in einem anderen Licht präsentieren konnte.
Aktuell ist Hartnett nicht nur als Schauspieler aktiv, sondern auch als vierfacher Vater. Seine Familie spielt eine zentrale Rolle in seinem Leben. Im Gespräch berichtet er von einem kürzlichen Erlebnis, bei dem er mit seinen Töchtern ein Konzert von Taylor Swift im Wembley Stadion besuchte. Diese Erfahrung, umgeben von zehntausenden von Fans, die die Lieder mitsangen, war für ihn ein unvergessliches Erlebnis.
In „Trap – No Way Out“ spielt Hartnett einen Vater, der sich als liebevoller Familienmensch präsentiert, aber gleichzeitig ein gefährlicher Serienkiller ist. Diese komplexe Charakterzeichnung stellte für ihn eine besondere Herausforderung dar. Hartnett erklärt, dass er sich nicht mit realen Mördern auseinandersetzen wollte, sondern sich mehr für die psychologischen Aspekte interessierte, die hinter der Fassade eines charmanten, aber gefühllosen Individuums stecken. Die Dualität seines Charakters, der zwischen der Rolle des fürsorglichen Vaters und dem inneren Monster schwankt, bietet eine spannende narrative Tiefe.
Hartnett erinnert sich an sein erstes Treffen mit M. Night Shyamalan vor zwanzig Jahren. Obwohl sie seitdem keinen Kontakt hatten, war Hartnett begeistert, als er die Möglichkeit bekam, in „Trap“ mit Shyamalan zu arbeiten. Die Zusammenarbeit wurde jedoch durch die Hollywood-Streiks verzögert, was die Gespräche über das Drehbuch und die Charakterentwicklung erschwerte. Dennoch gelang es Hartnett, sich mit dem Regisseur zu verbinden und eine kreative Basis zu schaffen.
In den letzten Jahren hat Hartnett einen proaktiven Ansatz in seiner Karriere verfolgt, indem er aktiv auf Regisseure zugeht und Interesse an neuen Projekten bekundet. Diese Strategie hat ihm geholfen, in der Branche relevant zu bleiben und mit namhaften Regisseuren wie Christopher Nolan und Charlie Brooker zusammenzuarbeiten. Hartnett gesteht, dass es ihm als „Minnesota-Boy“ nicht leichtfällt, sich selbst zu präsentieren, aber er erkennt die Notwendigkeit, sich in der heutigen Filmindustrie zu behaupten.
Abseits seiner schauspielerischen Aktivitäten hat Hartnett ein ruhiges Leben auf dem Land in Hampshire, England, mit seiner Familie und einer Vielzahl von Tieren. Zu seinen neuen Mitbewohnern gehören vier Zwergziegen, die er und seine Familie kürzlich adoptiert haben. Hartnett erzählt, dass die Entscheidung, Ziegen zu halten, ursprünglich nicht geplant war, aber die Kinder schnell eine Bindung zu den Tieren aufbauten. Diese neuen tierischen Begleiter bringen Freude und Abwechslung in ihren Alltag.
Josh Hartnett hat sich in der Filmindustrie neu erfunden und zeigt, dass er bereit ist, Risiken einzugehen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Mit seiner Rückkehr in die Hauptrollen in bedeutenden Projekten und seinem Engagement für seine Familie zeigt er, dass er sowohl als Schauspieler als auch als Mensch gewachsen ist. Seine Fähigkeit, komplexe Charaktere darzustellen und gleichzeitig ein erfülltes Familienleben zu führen, macht ihn zu einem interessanten Akteur in der heutigen Filmlandschaft.
Dieses Interview gibt einen tiefen Einblick in das Leben und die Gedanken eines Schauspielers, der trotz seines Ruhms bescheiden geblieben ist und sich auf das Wesentliche konzentriert: seine Familie und seine Kunst.
Quellen: FAZ
