19.10.2024
Energieeffizienz für alle Eigentümer: Neue Förderungen im Heizungsgesetz

Energie: Heizungsgesetz: Förderung nun für alle Eigentümer

Ab dem 27. August 2024 haben alle Wohnungseigentümer und Hausbesitzer in Deutschland die Möglichkeit, staatliche Förderungen für den Austausch alter Gas- und Ölheizungen gegen klimafreundlichere Heizsysteme zu beantragen. Diese Maßnahme ist Teil der dritten Förderrunde des Heizungsgesetzes, das in der Öffentlichkeit umstritten ist. Die zuständige Förderbank KfW hat bekannt gegeben, dass nun auch Vermieter von Einfamilienhäusern, Unternehmen und Kommunen antragsberechtigt sind.

Erweiterung der Fördermöglichkeiten

Vor der aktuellen Förderrunde konnten bereits private Eigentümer von Mehrfamilienhäusern sowie selbstnutzende Eigentümer von Einfamilienhäusern staatliche Unterstützung beantragen. Auch Wohnungseigentümergemeinschaften, die über Zentralheizungen verfügen, konnten bereits von der Förderung profitieren. Mit der neuen Regelung sind nun alle vorgesehenen Gruppen berechtigt, Förderanträge zu stellen.

Förderhöhe und Boni

Die Förderung beträgt mindestens 30 Prozent der Kosten, unabhängig davon, ob es sich um Wohn- oder Geschäftsgebäude handelt. In bestimmten Fällen können bis zu 70 Prozent Zuschuss gewährt werden, wobei die Höhe der Förderung von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter das Einkommen des Antragstellers sowie die Schnelligkeit und Effizienz des Heizungstauschs. Für Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen und ein zu versteuerndes Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro haben, ist ein zusätzlicher Einkommens-Bonus von 30 Prozent vorgesehen.

Zusätzlich wird bis 2028 ein Geschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent für den frühzeitigen Austausch alter Heizungen angeboten. Für Wärmepumpen, die Wasser, Erdreich oder Abwasser als Wärmequelle nutzen oder natürliche Kältemittel verwenden, gibt es einen Effizienz-Bonus von 5 Prozent. Diese Anreize sollen die Eigentümer motivieren, ihre alten Heizsysteme schnellstmöglich auszutauschen und auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Regelungen für neue Heizungen

Das Heizungsgesetz sieht vor, dass ab dem Jahr 2024 jede neu installierte Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Diese Regelung gilt jedoch zunächst nur für Neubauten in ausgewiesenen Neubaugebieten. Bestehende, funktionierende Heizungen dürfen weiterhin betrieben werden, was bedeutet, dass Eigentümer nicht gezwungen sind, ihre Heizsysteme sofort zu ersetzen, solange sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Aktuelle Förderstatistik

Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wurden bisher rund 93.000 Förderzusagen erteilt. Diese Zahl umfasst auch die Zusatzanträge von Eigentümern in Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften. Das BMWK erwartet, dass die Anzahl der Förderungen durch die Einbeziehung der neu berechtigten Gruppen ansteigt. Trotz eines Anstiegs der monatlichen Förderungen seit Beginn des Programms im Februar liegt die Zahl jedoch weit unter den ursprünglichen Erwartungen.

Ein Rückgang im Absatz von Wärmepumpen wurde festgestellt, wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) berichtete. Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur 90.000 Wärmepumpen verkauft, was einem Rückgang von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das BMWK führt diesen Rückgang auf Vorzieheffekte und steigende Zinsen zurück, die potenzielle Käufer von Investitionen in neue Heizsysteme abhalten könnten.

Ausblick und Erwartungen

Der BDH zeigt sich jedoch optimistisch, dass die neuen Fördermöglichkeiten zu einer Zunahme der Zusagen führen werden. Ein Sprecher des Verbandes äußerte, dass man vorsichtig optimistisch sei, dass die zweite Jahreshälfte 2024 besser verlaufen wird als die erste. Dennoch wird bis zum Jahresende mit einem Absatz von maximal 200.000 Wärmepumpen gerechnet, was weit hinter dem Ziel der Bundesregierung zurückbleibt, jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Heizungsgesetz mit der neuen Förderrunde eine bedeutende Möglichkeit für Eigentümer bietet, ihre Heizsysteme auf umweltfreundlichere Alternativen umzustellen. Die finanziellen Anreize sollen dazu beitragen, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Quellen, einschließlich der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und Berichten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

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