19.10.2024
Erster Schritt zur neuen Friesenbrücke: Anlieferung des Bauteils steht bevor
Großbaustelle: Erstes Bauteil für neue Friesenbrücke erwartet

Großbaustelle: Erstes Bauteil für neue Friesenbrücke erwartet

In der Region Weener im Landkreis Leer haben Pendler und Reisende auf einen bedeutenden Moment gewartet: Die Anlieferung des ersten Bauteils für die neue Friesenbrücke über die Ems. Am Montag, den 29. Juli 2024, wird ein Schwimmkran ein erstes von insgesamt vier Brückenteilen vom Papenburger Hafen zur Baustelle transportieren. Dies markiert einen wichtigen Schritt im Bau der neuen Brücke, die eine zentrale Verbindung im Schienenverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden darstellt.

Hintergrund der Baustelle

Die alte Friesenbrücke wurde im Jahr 2015 durch eine Kollision mit einem Frachtschiff schwer beschädigt und ist seither für den Bahnverkehr gesperrt. Diese Unterbrechung hat erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr zwischen Groningen in den Niederlanden und Leer in Ostfriesland. Seitdem müssen Reisende auf Busse des Ersatzverkehrs zurückgreifen, was die Anbindung und den Komfort erheblich beeinträchtigt hat.

Details zum Bauvorhaben

Die neue Friesenbrücke wird eine Gesamtlänge von 335 Metern haben und soll die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa werden. Die Brücke wird als Stahlfachwerkkonstruktion errichtet und besteht aus zwei Vorlandbrücken sowie einem beweglichen mittleren Teil. Jedes der Brückenteile, das nun angeliefert wird, hat eine Länge von 30 Metern und wiegt 300 Tonnen. Diese Bauteile sind speziell für die sogenannte Zweifeldbrücke konzipiert.

Technische Innovationen

Die neue Brücke wird mit modernen technischen Anlagen ausgestattet, die eine sichere und effiziente Bedienung ermöglichen. Der bewegliche Teil wird über einen Drehpfeiler mit maschinentechnischen Anlagen im Flussbett verfügen. Diese Konstruktion erlaubt es, die Brücke zu öffnen, um Schiffen eine sichere Passage zu gewährleisten. Die Bedienung erfolgt von einem denkmalgeschützten Brückenwärterhaus, wobei zukünftig auch ein Betrieb aus einer Fernbedienzentrale möglich sein wird.

Zeitplan und Herausforderungen

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass sich die Inbetriebnahme der neuen Friesenbrücke und der gleichzeitig sanierten Bahnstrecke um mindestens sechs Monate verzögern wird. Die Fertigstellung wird nun voraussichtlich Mitte 2025 erfolgen. Diese Verzögerung ist eine Herausforderung für die Projektplaner, da sie auf verschiedene Faktoren, einschließlich Wetterbedingungen und Materialverfügbarkeit, reagieren müssen.

Auswirkungen auf die Region

Die neue Friesenbrücke wird nicht nur den Bahnverkehr verbessern, sondern auch den Fuß- und Radverkehr fördern. Ein separater Fuß- und Radweg wird eingerichtet, um den Anwohnern und Besuchern der Region eine sichere Überquerung der Ems zu ermöglichen. Die Brücke wird somit zu einem wichtigen Infrastrukturprojekt, das die Lebensqualität in der Region steigern soll.

Schlussfolgerung

Die Anlieferung des ersten Brückenteils für die neue Friesenbrücke ist ein bedeutender Fortschritt in einem lang erwarteten Bauprojekt, das die Mobilität und Anbindung der Region verbessern soll. Während die Herausforderungen bei der Umsetzung bestehen bleiben, wird die neue Brücke letztlich dazu beitragen, den Zugverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden wiederherzustellen und den Reisenden mehr Komfort zu bieten.

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