26.11.2024
Eskalation in Islamabad Tote bei Khan-Protesten

Gewaltsame Proteste für Imran Khan in Pakistan fordern Todesopfer

Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des inhaftierten Ex-Premiers Imran Khan und Sicherheitskräften in Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche verletzt worden. Wie unter anderem die ZEIT online am 26. November 2024 berichtete, wurden mindestens sechs Menschen getötet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP waren darunter vier Beamte und ein Zivilist, der von einem Fahrzeug erfasst wurde. Ein weiterer Polizist starb Berichten zufolge bei einem separaten Vorfall. Das pakistanische Innenministerium sprach sogar von sechs getöteten und über hundert verletzten Sicherheitskräften.

Auslöser der Proteste ist die Inhaftierung Imran Khans, der seit August 2023 wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis sitzt. Khan weist die Anschuldigungen zurück, seine Anhänger fordern seine Freilassung. Trotz eines Versammlungsverbots reisten tausende Anhänger seiner Partei, PTI, aus dem ganzen Land nach Islamabad. Sie versuchten, die mit Schiffscontainern abgeriegelte Hauptstadt zu erreichen, wie die Süddeutsche Zeitung online berichtete. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Schlagstöcke ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Die Tagesschau meldete den Einsatz des Militärs zur Sicherung der Hauptstadt mit über 20.000 Polizisten.

Die Situation eskalierte in der Nacht, als Demonstranten eine Absperrung durchbrachen. Innenminister Mohsin Naqvi drohte daraufhin mit dem Einsatz von Schusswaffen gegen Demonstranten, die das Feuer auf Beamte eröffnen. Die dpa berichtete von über 500 Festnahmen. Auch Journalisten wurden angegriffen, darunter ein Videojournalist der AP, der mit Kopfverletzungen hospitalisiert wurde. Blick.ch meldete zudem dutzende verletzte Demonstranten.

Während die Regierung von einem geplanten "Blutbad" durch die Khan-Anhänger sprach, kritisierte die pakistanische Menschenrechtskommission das Vorgehen der Regierung als überzogen. Die Blockade der Zufahrtsstraßen nach Islamabad bestrafe auch "einfache Bürger", so die Kommission. Auch der Farang berichtete über die Proteste und die Kritik an der Regierung.

Die Proteste verdeutlichen die anhaltenden politischen Spannungen in Pakistan. Imran Khan genießt trotz der laufenden Verfahren weiterhin großen Rückhalt in der Bevölkerung.

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