19.10.2024
EU verschärft F-Gas-Verordnung für den Klimaschutz
Nach Jahren der Diskussionen und Verhandlungen auf europäischer Ebene hat die Europäische Union eine Verschärfung der F-Gas-Verordnung beschlossen. Mit der neuen Regelung soll die Verwendung von fluorierten Gasen, die als Kältemittel in Klimaanlagen, Kühlgeräten und Wärmepumpen zum Einsatz kommen, schrittweise reduziert werden. Diese Gase gelten aufgrund ihres hohen Treibhauspotenzials als klimaschädlich und tragen somit signifikant zur globalen Erwärmung bei. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) feiert den Beschluss als Gewinn für den Klimaschutz, sieht aber auch dringenden Handlungsbedarf, um Scheinlösungen durch den Einsatz von sogenannten Ewigkeitschemikalien, den PFAS, zu verhindern. Die überarbeitete F-Gas-Verordnung setzt auf ein schrittweises Verbot von Schwefelhexafluorid (SF6) in Schaltanlagen und untersagt in vielen Anwendungsbereichen den Einsatz von F-Gasen mit besonders hohem Treibhausgaspotenzial. Die DUH betont die Notwendigkeit der raschen Umsetzung dieser Vorgaben in nationales Recht und fordert die Anpassung von Förderprogrammen und Ausschreibungen insbesondere im Bereich der Gebäudewärme oder beim Ausbau erneuerbarer Energien. Die DUH warnt jedoch vor einem vorschnellen Umstieg auf chemische Substanzen, die zwar ein geringeres Treibhauspotenzial aufweisen, aber hohe Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen. Insbesondere der Einsatz von PFAS als Ersatz für F-Gase wird kritisch gesehen. Diese Chemikalien sind nicht abbaubar und reichern sich in der Umwelt an, was eine Gefahr für Mensch und Natur darstellt. Einige Vertreter der PFAS-Gruppe sind bereits für ihre toxischen Effekte bekannt, dazu gehören Krebsrisiken und Schäden für Embryonen. Die DUH plädiert daher für einen Umstieg auf natürliche Kältemittel wie CO2, Propan, Ammoniak oder Wasser. Diese Alternativen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern oft auch effizienter im Betrieb. Die Nutzung natürlicher Kältemittel ist bereits in einigen Bereichen, wie beispielsweise Kälteanlagen in Supermärkten, erfolgreich umgesetzt worden. Die DUH sieht die Notwendigkeit, diesen Weg konsequent weiterzugehen und die Entwicklung und den Einsatz umweltverträglicher Technologien zu fördern. Die EU-Entscheidung hat auch Auswirkungen auf die Chemikalienverordnung REACH, unter der momentan eine Beschränkung von PFAS Chemikalien geprüft wird. Die DUH unterstützt diese Bemühungen und betont die Wichtigkeit von Beschränkungen für PFAS Chemikalien, um die Umweltverschmutzung zu mindern und die menschliche Gesundheit zu schützen. In diesem Zusammenhang fordert die DUH von der Bundesregierung, sich für die Förderung von umweltverträglichen und natürlichen Alternativen einzusetzen und Klima- und Umweltschutz nicht gegeneinander auszuspielen. Denn nur durch das konsequente Verfolgen einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Politik kann der Schutz von Klima und Umwelt auf lange Sicht gewährleistet werden.
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