2.12.2024
Flächendeckende Schulsozialarbeit in SachsenAnhalt Dringender Appell an die Politik

Breites Bündnis setzt sich für flächendeckende Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt ein

Diverse Akteure, darunter Sozialverbände, Wirtschaftsvertreter, Lehrkräfte, Eltern und Schüler, fordern gemeinsam die Einführung und dauerhafte Finanzierung von Schulsozialarbeit an allen Schulen in Sachsen-Anhalt. Wie die Zeit am 2. Dezember 2024 berichtete, unterstreicht das Netzwerk gegen Kinderarmut Sachsen-Anhalt in einem Positionspapier die dringende Notwendigkeit dieser Maßnahme. Schulsozialarbeit sei essenziell für das Bildungssystem, besonders für Kinder aus schwierigen oder von Gewalt geprägten Verhältnissen.

Die Finanzierung der Schulsozialarbeit ist in Sachsen-Anhalt ein langjähriger Konfliktpunkt. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete am 14. August 2024 über die prekäre Lage der Stellen aufgrund befristeter Förderungen. Das Netzwerk fordert neben der dauerhaften Finanzierung auch die Ausweitung der Sozialarbeit auf Kindertagesstätten. Frühinterventionen seien wichtig, um Entwicklungsverzögerungen und sozialer Benachteiligung vorzubeugen, so das Positionspapier.

Das seit 2017 bestehende überparteiliche Landesnetzwerk gegen Kinderarmut fokussiert sich auf Bildung, Partizipation und Gesundheit. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem Parteien, Krankenkassen und Verbände. Die Zeit berichtet von einem Erfolg des Netzwerks: Das Thema Zahngesundheit, für das sich das Netzwerk stark gemacht hatte, wurde in das überarbeitete Kita-Bildungsprogramm aufgenommen, so Eva von Angern, Mitglied des Sprecherrats und Fraktionschefin der Linken im Landtag.

Aktuell engagiert sich das Bündnis für die Weiterentwicklung des Kindschaftsrechts zum Schutz des Kindeswohls auf Landesebene. Ein Ziel ist die Stärkung der Kinderrechte bei Entscheidungen, die sie betreffen. Auch ein Aktionsbündnis aus Sozialverbänden, Wirtschaft, Lehrkräften, Eltern und Schülern unterstützt die Forderung nach Ausbau und dauerhafter Finanzierung der Schulsozialarbeit, wie die Volksstimme am 14. August 2024 berichtete. Antje Ludwig, Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt, unterstrich die Notwendigkeit eines Schulsozialarbeiters an jeder der rund 860 Schulen im Land. Aktuell gebe es nur an 436 Schulen Sozialarbeiter.

News4teachers berichtete am 14. August 2024 ebenfalls über die Forderung und zitierte Stefanie Klemmt, Geschäftsführerin Berufsbildung bei der IHK Magdeburg: Ausbildungsreife erfordere nicht nur Fachwissen, sondern auch soziale Kompetenz und ein Verständnis für demokratische Werte, weshalb verlässliche Maßnahmen für die Schulsozialarbeit und ihre Träger notwendig seien. Das Bildungsministerium äußerte sich skeptisch zur Umsetzung und verwies auf die Finanzierung, die zu 60 Prozent aus EU-Mitteln stammt, sowie auf den möglichen Mangel an Schulsozialarbeitern.

Auch in Sachsen wird über Schulsozialarbeit diskutiert. Die Sächsische Zeitung berichtete am 22. Juli 2024 über die Forderung des Landeselternrats und der Kreiselternräte nach Schulsozialarbeit an allen Schularten. Eine Petition mit 7.800 Unterschriften wurde dem Landtag übergeben. Derzeit ist Schulsozialarbeit in Sachsen nur an Oberschulen vorgeschrieben.

Quellen:

- ZEIT ONLINE: Bündnis fordert Schulsozialarbeit an allen Schulen

- Radio Brocken: Bündnis fordert Schulsozialarbeit an allen Schulen

- Volksstimme: Bündnis fordert Sozialarbeit an allen Schulen

- News4teachers: Bündnis fordert flächendeckend dauerhafte Schulsozialarbeit – Bildungsministerium skeptisch

- Sächsische Zeitung: Eltern fordern Sozialarbeit an allen Schulen

- Paritätische Sozialwerke - PSW GmbH: Gestärktes Aktionsbündnis Schulsozialarbeit fordert!

- Mitteldeutsche Zeitung: Bündnis will für jede Schule in Sachsen-Anhalt einen Sozialarbeiter

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