Der Landkreis Hof verfolgt weiterhin den Bau der Frankenwaldbrücken, ungeachtet der bestehenden Kontroversen. Der Kreistag stimmte mit 38 zu 20 Stimmen für die Fortsetzung der Planungen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Landrat Oliver Bär (CSU) zeigte sich zuversichtlich, dass die Brücken die Region touristisch beleben und viele Besucher anziehen werden. "Wie die Zeit berichtet, erwartet der Landkreis Hof, dass die Frankenwaldbrücken in den ersten beiden Jahren bis zu 300.000 Besucherinnen und Besucher in die Region locken werden." (Zeit Online, 29.11.2024)
Geplant sind zwei Fußgänger-Hängebrücken über das Höllental in Oberfranken. Die längere der beiden Brücken soll eine Länge von etwa einem Kilometer erreichen, die kürzere rund 400 Meter. Der Landkreis erwartet in den ersten beiden Jahren nach der Eröffnung bis zu 300.000 Besucher jährlich, in den Folgejahren rechnet man immer noch mit bis zu 200.000 Besuchern.
Die Projektkosten sind im Laufe der Planungsphase deutlich gestiegen. Von ursprünglich veranschlagten 22 Millionen Euro belaufen sich die aktuellen Schätzungen auf über 42 Millionen Euro. Die Bayerische Staatsregierung hat finanzielle Unterstützung zugesagt, da sie die Brücken als wichtiges Tourismusprojekt für die Region ansieht. Der Landkreis Hof geht davon aus, dass die Einnahmen aus den Besucherzahlen langfristig die Kosten decken werden.
Das Projekt ist jedoch nicht ohne Kritik. Naturschutzverbände wie der Bund Naturschutz (BN) und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) äußern Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des erhöhten Besucheraufkommens auf das Naturschutzgebiet Höllental. Sie befürchten Störungen der empfindlichen Flora und Fauna in den Hangschluchtenwäldern, über die die Brücken führen sollen, durch Wanderer. Der BN hat bereits Klage gegen das Projekt angekündigt.
Im nächsten Schritt sollen die Bauantragsunterlagen erstellt und der Förderantrag eingereicht werden.