20.11.2024
FTI Insolvenzverwalter rechnet mit geringer Gläubigerquote

FTI-Gläubiger fordern 840 Millionen Euro zurück

München - Die erste Gläubigerversammlung des insolventen Reisekonzerns FTI brachte ernüchternde Nachrichten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, belaufen sich die angemeldeten Forderungen auf insgesamt 840 Millionen Euro. Insolvenzverwalter Axel Bierbach dämpfte die Hoffnungen der Gläubiger auf hohe Rückzahlungen. Die Prüfung der zahlreichen Forderungen werde sich über Jahre hinziehen und voraussichtlich nur eine geringe Quote zulassen. (Quelle: ZEIT ONLINE, 20.11.2024)

FTI, der drittgrößte europäische Reisekonzern, hatte im Juni Insolvenz angemeldet. Wie unter anderem t-online berichtet, führte zunehmende Buchungszurückhaltung von Kunden und Reisebüros, gepaart mit der Forderung von Vertragspartnern nach Vorkasse, zu Liquiditätsengpässen, die letztlich die Insolvenz unausweichlich machten. (Quelle: t-online, 20.11.2024)

Rund 290.000 Gläubiger waren Kunden der FTI Touristik GmbH. Pauschalreisende erhalten ihre Vorauszahlungen vom Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) erstattet. Bislang wurden bereits 125.000 Anträge bearbeitet und rund 50 Millionen Euro ausbezahlt. (Quelle: fvw, 20.11.2024)

Schwieriger gestaltet sich die Situation für andere Gläubigergruppen wie Hotels, Reisebüros, Fluggesellschaften, Banken und den staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der FTI während der Corona-Pandemie unterstützt hatte. 565 Gläubiger reichten schriftlich Forderungen in Höhe von über 564 Millionen Euro ein, zusätzlich wurden elektronisch 69.000 Forderungen über 276 Millionen Euro angemeldet. (Quelle: Tageblatt, 20.11.2024)

Trotz der hohen Forderungssumme gibt es positive Signale im Abwicklungsprozess. Mehrere Tochtergesellschaften und ein Vier-Sterne-Hotel auf Kos konnten bereits verkauft werden. Von den ursprünglich 1.000 FTI-Mitarbeitern in Deutschland sind noch 100 mit der Abwicklung beschäftigt. (Quelle: Stern, 20.11.2024)

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