28.10.2024
Führerscheinbetrug Bundesweite Razzia gegen Prüfungsbetrüger

Betrug bei Führerscheinprüfungen: Razzia in sieben Bundesländern

In einer großangelegten Aktion ist die Polizei am Montag gegen eine Bande vorgegangen, die mutmaßlich Fahrschülern in großem Stil zu gefälschten Führerscheinen verholfen hat. Wie die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Hannover mitteilten, wurden insgesamt 43 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Darunter Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Bremen.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, banden- und gewerbsmäßig Urkundenfälschungen begangen und beweiserhebliche Daten gefälscht zu haben. Die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover richten sich gegen sechs Männer im Alter von 24 bis 32 Jahren aus dem Raum Hannover. Einem Beschuldigten wurde bereits Haftbefehl erlassen.

Die Bande soll seit Mitte 2022 aktiv gewesen sein und Fahrschüler mit versteckter Audio- und Videotechnik ausgestattet haben, um ihnen bei den theoretischen Prüfungen des TÜV zu helfen. So konnten Komplizen aus der Ferne die Fragen mitlesen und dem Prüfling die richtigen Antworten einflüstern. In anderen Fällen sollen sich Mitglieder der Bande auch als Prüflinge ausgegeben haben, um die Tests für andere abzulegen.

Die Durchsuchungen am Montag folgten auf die Festnahme eines der Verdächtigen am Flughafen Hannover am Sonntag. Bei den Razzien in und um Hannover, Leipzig, Bochum, Gelsenkirchen, Gladbeck, Salzgitter, Alfeld, Bad Pyrmont, Bremen, Bonn, Castrop-Rauxel, Cloppenburg, Gütersloh, Hildesheim, Lübeck, Magdeburg, Neuwied, Nienburg, Oldenburg, Siegen und Uetze stellte die Polizei umfangreiches Beweismaterial sicher. Darunter befanden sich neben teils präparierter Kleidung auch 50 Mobiltelefone, Computer, Laptops, Tablets, rund 100.000 Euro Bargeld, rund 300 Gramm Gold und eine Schreckschusspistole.

Der TÜV hatte bereits im vergangenen Jahr von einer Rekordzahl an Betrugsversuchen bei Führerscheinprüfungen berichtet. Als Reaktion darauf hatte die Bundesregierung im Frühjahr 2022 die Strafen für derartige Delikte verschärft. Seither droht bei Betrugsversuchen eine Sperre für einen weiteren Prüfungsversuch von bis zu neun Monaten.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/28/betrug-bei-fuehrerscheinpruefungen-dutzende-durchsuchungen

Weitere
Artikel