19.10.2024
G20 in Rio: Gemeinsam für eine gerechtere Weltordnung und Krisenbewältigung
Die Außenminister der G20-Staaten trafen sich zu einer Konferenz in Rio de Janeiro, um über die Reform internationaler Institutionen zu diskutieren. Ihr Treffen fand inmitten globaler politischer Spannungen und akuter Krisen statt, die die Notwendigkeit einer Überarbeitung der bestehenden globalen Governance-Strukturen unterstreichen. Zu den Kernthemen des Treffens zählten die Modernisierung des globalen Finanzwesens, Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sowie die anhaltende kritische Lage im Nahen Osten. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock betonte die Dringlichkeit, aktuelle Krisen zu bewältigen, um eine gerechtere Welt zu schaffen. Sie forderte die G20-Staaten dazu auf, neben der Bekämpfung der Armut und dem Kampf gegen den Klimawandel auch nach Friedenswegen in der Ukraine und im Nahen Osten zu suchen. Die G20, die etwa 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft und 60 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert, bietet eine Plattform, um diese drängenden globalen Fragen zu adressieren. Baerbock kritisierte, dass Russland, vertreten durch Außenminister Sergej Lawrow, nicht an einer Reformarbeit der internationalen Institutionen interessiert sei. Sie warf Russland vor, stattdessen internationale Institutionen und die Charta der Vereinten Nationen zerstören zu wollen. Lawrow selbst traf sich am Rande der Konferenz mit seinem brasilianischen Kollegen Mauro Vieira, um über bilaterale und internationale Themen zu sprechen. Ein bilaterales Treffen zwischen Baerbock und Lawrow war nicht vorgesehen. Die G20-Mitglieder diskutierten auch über die Notwendigkeit, das internationale Institutionengefüge an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen und für mehr Gerechtigkeit in diesen Strukturen zu sorgen. Insbesondere die von der Klimakrise am stärksten betroffenen Staaten stehen im Fokus, da sie derzeit die höchsten Zinsen zahlen und somit doppelt benachteiligt sind. Während Chinas und Indiens Außenminister nicht persönlich anwesend waren, wurde China durch den stellvertretenden Außenminister Ma Zhaoxu vertreten. Die Abwesenheit der beiden Länder zeigt die Herausforderungen auf, vor denen die internationale Gemeinschaft bei der Suche nach konsensbasierten Lösungen für globale Probleme steht. Die Teilnehmer des G20-Treffens in Rio stellten fest, dass die aktuellen globalen Herausforderungen ein gemeinsames Handeln erfordern. Die G20 könnte eine Schlüsselrolle bei der Lösung dieser Krisen spielen und die Weichen für eine Neuausrichtung der globalen Ordnungspolitik stellen. Das Treffen endete mit einem Appell an alle Mitgliedsstaaten, Verantwortung zu übernehmen und an kooperativen Lösungen zu arbeiten, die den Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden.
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