9.12.2024
Geblitzter Autofahrer versucht Manipulation an Messgerät

Blitzer-Diebstahl nach Geschwindigkeitsüberschreitung im Kreis Siegen-Wittgenstein

Ein 60-jähriger Autofahrer hat im Kreis Siegen-Wittgenstein versucht, nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung den Sensor eines Blitzgeräts zu demontieren. Wie die Polizei berichtete, fuhr der Mann mehrmals an der Messstelle in Netphen vorbei, hielt schließlich an und versuchte, den Sensor zu entfernen. Ein Mitarbeiter des Verkehrsdienstes, der die Messung durchführte, sprach den Mann an und wurde daraufhin beleidigt. Der Vorfall ereignete sich am 9. Dezember 2024 und wurde unter anderem von der ZEIT online berichtet. Die Polizei konnte den Fahrer später an seiner Wohnanschrift antreffen.

Der Mann war innerhalb geschlossener Ortschaften mit 76 km/h bei erlaubten 50 km/h geblitzt worden. Ihn erwarten nun ein Bußgeld von voraussichtlich 145 Euro, ein Punkt in Flensburg sowie Anzeigen wegen versuchten Diebstahls und Beleidigung. Derartige Versuche, Beweismittel nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung zu manipulieren oder zu entwenden, kommen zwar selten vor, sind aber laut Berichten der Süddeutschen Zeitung vom 9. Dezember 2024 nicht gänzlich unbekannt. Auch die dpa berichtete über den Vorfall.

In solchen Fällen spielt das Zeugnisverweigerungsrecht enger Angehöriger oft eine Rolle, wie bussgeldkatalog.org erklärt. Dieses Recht erlaubt es nahen Verwandten, die Aussage zu verweigern, wenn sie den Beschuldigten belasten könnte. Wäre der Fahrer beispielsweise der Sohn des Fahrzeughalters, könnte dieser sich auf das Zeugnisverweigerungsrecht berufen und den Fahrer nicht nennen. Die Polizei hat jedoch auch in diesen Fällen weitere Ermittlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einen Abgleich des Blitzerfotos mit dem Fahrer.

Der Vorfall in Netphen verdeutlicht die Wichtigkeit funktionstüchtiger Messgeräte für die Verkehrssicherheit. Derartige Manipulationsversuche gefährden nicht nur die Polizeiarbeit, sondern können auch zu fehlerhaften Messungen und somit zu ungerechtfertigten Bußgeldern führen. Die Polizei appelliert deshalb an alle Verkehrsteilnehmer, die Ergebnisse von Geschwindigkeitskontrollen zu akzeptieren und bei einem Verstoß die Konsequenzen zu tragen.

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