19.10.2024
Entschlossen gegen das Vergessen: Deutschland gedenkt der NS-Opfer und kämpft gegen Antisemitismus
Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, richtete Bundeskanzler Olaf Scholz einen Appell an die Öffentlichkeit, den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus mit Entschlossenheit zu führen. Dieses Datum markiert die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen im Jahr 1945. Scholz betonte in seinem wöchentlichen Video-Podcast, dass "Nie wieder" eine tägliche Verpflichtung sei, die über die Verantwortung des Staates hinausgehe und die Wachsamkeit aller Menschen in Deutschland fordere. Außenministerin Annalena Baerbock unterstrich die Bedeutung des Gedenkens und der Lehren aus den Gräueltaten der Nationalsozialisten. Sie betonte, dass es an der lebenden Generation liege, aus der Verantwortung für die Vergangenheit heraus die Gegenwart zu gestalten. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, unterstrich die Notwendigkeit, neue Formate für das Holocaust-Gedenken zu entwickeln, um insbesondere die junge Generation emotional anzusprechen und zu erreichen. Angesichts der Tatsache, dass es nur noch wenige Überlebende gibt, die persönlich von den Verbrechen des Holocaust berichten können, müsse das Gedenken auch digitaler und mobiler werden. Bundesweit fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, bei denen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wurde. Darüber hinaus gab es Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, die die Entschlossenheit der deutschen Bevölkerung zeigten, sich der Verbreitung von Hass und Menschenfeindlichkeit entgegenzustellen. Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer äußerte sich besorgt über den Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland und bemerkte, dass dies an die Anfänge des Nationalsozialismus erinnere. Sie forderte, dass mehr Menschen gegen Menschenhass auf die Straße gehen sollten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser ordnete Trauerbeflaggung an den Dienstgebäuden des Bundes an. Sie betonte die Bedeutung der Erinnerung und des Gedenkens und unterstrich die Verantwortung, die aus der deutschen Geschichte erwächst. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sah ebenfalls eine besondere Verantwortung bei den Schulen, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Sie betonte die Rolle engagierter Lehrkräfte und zeitgemäßer Zugänge, um dem Antisemitismus entgegenzuwirken. In der bevorstehenden Gedenkstunde im Bundestag werden Eva Szepesi, die als Kind Auschwitz überlebte, und der Journalist Marcel Reif sprechen. Reif zeigte sich ermutigt durch die jüngsten Demonstrationen gegen rechts und betonte, dass "Nie wieder!" als Grundlage des Staates zu verstehen sei. Die Aussagen der politischen Vertreter und der Holocaust-Überlebenden verdeutlichen, dass das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aktuell und notwendig bleiben. Der Holocaust-Gedenktag dient als Mahnung und Ansporn, die Demokratie zu verteidigen und für ein respektvolles Miteinander einzustehen.
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