In mehreren Bundesländern sind in den vergangenen Wochen gefälschte Steuerbescheide aufgetaucht. Nun wurden auch erste Fälle in Nordrhein-Westfalen bekannt. Wie das Landeskriminalamt (LKA) NRW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sei noch unklar, ob NRW wie andere Bundesländer in größerem Maße von der Betrugsmasche betroffen sei. Seit Ende September seien jedoch vermehrt Meldungen von Bürgern eingegangen, die derartige Schreiben erhalten haben. Zuvor hatten bereits mehrere Medien über die Betrugsmasche berichtet.
Auch die Oberfinanzdirektion NRW bestätigte Einzelfälle, in denen sich Bürger an ihr Finanzamt gewandt hätten, weil sie einen gefälschten Steuerbescheid mit Zahlungsaufforderung erhalten hatten. Wie hoch der entstandene Schaden bislang sei, sei nicht zu beziffern. Die gefälschten Briefe seien oft daran zu erkennen, dass persönliche Daten wie die Bankverbindung oder die Steuernummer falsch seien, erklärte das LKA.
Die Behörde warnt davor, dass die Schreiben auf den ersten Blick sehr authentisch wirken können. "Es ist große Vorsicht geboten, wenn per Brief Datenfreigaben oder sogar konkrete Zahlungen gefordert werden", so ein Sprecher des LKA. Die Oberfinanzdirektion empfiehlt dringend, die auf fraglichen Bescheiden genannte Steuernummer immer mit der eigenen bekannten Steuernummer abzugleichen.
Im Zweifel sollte man sich über einen offiziellen Weg bei der angeblich ausstellenden Behörde nachhaken, rät die Polizei. Sollten die Briefe nicht echt sein, sollten die Empfänger Anzeige erstatten. Bei bereits getätigten Überweisungen sollte man sich mit seiner Hausbank in Verbindung setzen.
Wie "Der Standard" berichtet, wurden ähnliche Fälle bereits in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg gemeldet. Auch dort warnen die Behörden vor der Betrugsmasche und rufen zur Vorsicht auf.
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