Die finanzielle Absicherung der nächsten Generation ist für viele Eltern ein zentrales Anliegen. Ein Ehepaar, Margit und Klaus Schmidkunz, hat für ihre Söhne in Aktien investiert, um die Kursgewinne möglichst steuerfrei zu gestalten. Diese Entscheidung wurde durch ein großzügiges Geschenk des Großvaters ermöglicht, der 2019 jeweils 10.000 Euro für seine Enkel zur Verfügung stellte. Die Eltern wählten einen Indexfonds, der den MSCI World abbildet, als Anlageinstrument. Diese Wahl ist besonders vorteilhaft für junge Kinder, da sie die Volatilität der Märkte über einen langen Zeitraum hinweg aussitzen können.
Indexfonds bieten zahlreiche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für die Geldanlage für Kinder machen. Sie sind kostengünstig, da sie in der Regel niedrigere Verwaltungsgebühren als aktiv gemanagte Fonds haben. Zudem ermöglichen sie eine breite Diversifikation, da sie in eine Vielzahl von Unternehmen investieren. Dies reduziert das Risiko und erhöht die Chancen auf eine positive Rendite über einen langen Zeitraum.
Ein weiterer Vorteil ist die langfristige Perspektive, die Eltern bei der Geldanlage für ihre Kinder einnehmen können. Da das Geld in der Regel über viele Jahre hinweg investiert bleibt, können die Eltern von den Zinseszinseffekten profitieren. Dies ist besonders wichtig, da die Märkte im Laufe der Zeit tendenziell steigen, auch wenn es kurzfristig zu Schwankungen kommen kann.
Ein zentraler Punkt bei der Geldanlage für Kinder ist die Steueroptimierung. In Deutschland unterliegen Kapitalerträge der Abgeltungssteuer, die aktuell bei 26,375 Prozent liegt. Allerdings gibt es einen Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro pro Person, der für Zinsen und Dividenden gilt. Für Kinder bedeutet dies, dass sie ebenfalls von diesem Freibetrag profitieren können, was die steuerliche Belastung erheblich verringert.
Um die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen, können Eltern die Konten ihrer Kinder so gestalten, dass die Erträge innerhalb des Sparer-Pauschbetrags bleiben. Dies kann durch die Wahl geeigneter Anlageprodukte und die Berücksichtigung der Ertragsentwicklung erreicht werden. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass die Kapitalerträge nicht auf das eigene Einkommen angerechnet werden, da dies zu einer höheren Steuerlast führen könnte.
Ein weiterer Aspekt, den es zu beachten gilt, sind die steuerlichen Freibeträge für Geschenke. In Deutschland können Eltern ihren Kindern bis zu 400.000 Euro steuerfrei schenken, wenn es sich um direkte Geldgeschenke handelt. Dies bedeutet, dass Großeltern oder andere Verwandte ebenfalls zur finanziellen Unterstützung der Kinder beitragen können, ohne dass dabei sofort Steuern anfallen. Solche Geschenke können in Fonds investiert werden, was die finanzielle Basis der Kinder weiter stärkt.
Die finanzielle Bildung der Kinder sollte parallel zur Geldanlage gefördert werden. Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig lernen, den Wert von Geld und Investitionen zu verstehen. Eltern können dies unterstützen, indem sie ihre Kinder in Entscheidungen einbeziehen und ihnen die Grundlagen der Geldanlage erklären. Dies fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch ein verantwortungsvolles Verhältnis zu Geld.
Zusätzlich sollten Eltern regelmäßig die Anlagestrategie überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Die Märkte verändern sich ständig, und es ist wichtig, die Anlagestrategie an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Dies kann auch bedeuten, dass Eltern in Erwägung ziehen, die Anlagen ihrer Kinder in nachhaltige Fonds oder andere innovative Anlageformen umzuschichten, die den Werten der Familie entsprechen.
Die Geldanlage für den Nachwuchs erfordert eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung steuerlicher Aspekte. Durch die Wahl geeigneter Anlageprodukte und die Nutzung steuerlicher Freibeträge können Eltern die finanzielle Zukunft ihrer Kinder erheblich verbessern. Indexfonds stellen eine attraktive Option dar, da sie sowohl kostengünstig als auch diversifiziert sind. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Eltern auch die finanzielle Bildung ihrer Kinder fördern und sie in die Entscheidungen einbeziehen. So können sie nicht nur für eine solide finanzielle Basis sorgen, sondern auch das Bewusstsein für verantwortungsvolles Investieren stärken.
Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung
