19.10.2024
Greta Thunberg und die Kontroversen um ihren Pro-Palästina-Protest in Kopenhagen

Greta Thunberg bei Pro-Palästina-Protest in Kopenhagen festgenommen

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wurde während einer propalästinensischen Protestaktion in Kopenhagen festgenommen. Diese Aktion fand vor einem Verwaltungsgebäude der Kopenhagener Universität (KU) statt, wo Thunberg ein Palästinensertuch trug und von Polizisten abgeführt wurde. Die Festnahme wurde von mehreren Medien, darunter die Zeitungen "Politiken" und "Ekstra Bladet", dokumentiert, die Bilder und Videos der Szene veröffentlichten. Während ihrer Abführung riefen ihre Mitstreiter den Slogan "You are not alone!" (Du bist nicht allein).

Die Kopenhagener Polizei bestätigte, dass insgesamt sechs Demonstrierende festgenommen wurden, machte jedoch keine spezifischen Angaben dazu, ob Thunberg unter ihnen war. Die Polizei gab bekannt, dass den Festgenommenen Hausfriedensbruch vorgeworfen wird. Dies wurde über die Online-Plattform X kommuniziert.

Hintergrund der Protestaktion

Greta Thunberg selbst teilte auf ihrer Instagram-Story Videos des Protests und erläuterte, dass die Aktion darauf abzielte, die Kopenhagener Universität dazu zu bewegen, auf Forderungen nach einem institutionellen akademischen Boykott zu reagieren. Diese Forderungen beinhalten in der Regel, dass Universitäten und Hochschulen jegliche Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen aufgrund der aktuellen Konflikte im Gazastreifen einstellen sollten.

Die Protestaktion wurde von der Gruppe "Studerende mod Besættelsen" (Studierende gegen die Besetzung) organisiert, die bereits seit längerer Zeit Druck auf die Universität ausübt, um diese Forderungen zu unterstützen. Die Verwaltungs- und Museumsgebäude der Universität befinden sich im Stadtzentrum von Kopenhagen, in unmittelbarer Nähe zur Großen Synagoge der Stadt.

Thunbergs Engagement für Palästina

Greta Thunberg ist vor allem durch ihren "Schulstreik fürs Klima" bekannt geworden, der zur Gründung der internationalen Klimabewegung "Fridays for Future" führte. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hat Thunberg jedoch ihre Plattform auch genutzt, um auf die schwierige Lage der palästinensischen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Sie hat in sozialen Netzwerken wiederholt auf die humanitären Krisen im Gazastreifen hingewiesen und ihre Unterstützung für die Palästinenser bekundet.

Thunberg ist nicht zum ersten Mal bei Protesten festgenommen worden. In der Vergangenheit war sie bereits bei verschiedenen Klimaprotesten in mehreren Ländern in Gewahrsam genommen worden. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich im Mai, als sie am Rande des Eurovision Song Contests in Malmö bei einer Kundgebung gegen die israelische Teilnahme von der Polizei abgeführt wurde.

Reaktionen auf die Festnahme

Die Festnahme von Greta Thunberg hat in sozialen Medien und in der Öffentlichkeit gemischte Reaktionen hervorgerufen. Einige Unterstützer applaudieren ihrem Engagement für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte, während andere ihre Methoden und die politischen Implikationen ihrer Proteste kritisieren. Die Diskussion über die Rolle von Aktivisten wie Thunberg in internationalen Konflikten und die Verbindung zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit wird weiterhin intensiv geführt.

Die Kopenhagener Polizei hat angekündigt, dass weitere Informationen zu den Festnahmen und den Vorwürfen gegen die Demonstrierenden in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Die Situation bleibt angespannt, und viele Beobachter verfolgen die Entwicklungen rund um die Proteste und die Reaktionen der Universitäten sowie der politischen Entscheidungsträger in Dänemark.

Fazit

Greta Thunbergs Festnahme in Kopenhagen ist ein weiteres Kapitel in ihrer Karriere als Aktivistin, die sich nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für soziale Gerechtigkeit und die Rechte der Palästinenser einsetzt. Ihr Engagement hat sie zu einer polarisierenden Figur gemacht, die sowohl Bewunderung als auch Kritik auf sich zieht. Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf die öffentliche Wahrnehmung von Thunberg und ihren Anliegen haben wird.

Quellen: ZEIT ONLINE, Salzburger Nachrichten, Kurier, Tagesspiegel.

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