Die deutsche Paketbranche setzt zunehmend auf Elektro-Transporter, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern und den Anforderungen an eine klimafreundlichere Logistik gerecht zu werden. Wie die Zeit in einer Meldung der dpa wiedergab, plant DHL, die Anzahl ihrer Elektrotransporter bis Ende des Jahres um 4.600 auf rund 37.000 zu erhöhen. Damit läge der Elektroanteil bei DHL bei etwa 48 Prozent ihrer insgesamt 67.600 Transporter in Deutschland.
Auch Konkurrenten wie Hermes und DPD investieren in die Elektrifizierung ihrer Flotten, liegen jedoch zahlenmäßig deutlich hinter DHL zurück. Hermes verfügt derzeit über 1.200 Elektro-Transporter, was einem Anteil von 13 Prozent entspricht. DPD hingegen hat aktuell nur 300 Elektro-Transporter im Einsatz, was einem Anteil von 3,5 Prozent entspricht. Bis Ende des Jahres will DPD diesen Anteil auf 15 Prozent steigern, wie die Westdeutsche Zeitung berichtet.
Wie die Zeit weiter ausführt, begründet DHL-Vorständin Nikola Hagleitner die Investitionen in die Elektromobilität mit dem Ziel, beim Klimaschutz voranzugehen. Die Konkurrenz verfolgt ähnliche Ziele. Hermes betont seinen Beitrag zur Dekarbonisierung des Transportsektors, während DPD auf die Serienreife und Zuverlässigkeit von Elektro-Transportern verweist, wie in der Zeit zu lesen ist. DPD habe auch Wasserstoffantriebe getestet, diese seien aber weniger zuverlässig gewesen.
Die Umstellung auf Elektro-Transporter konzentriert sich vor allem auf die sogenannte "letzte Meile", also die Strecke vom Zustelldepot bis zum Empfänger. Für längere Strecken testet DHL derzeit zehn Elektro-Lastwagen mit größeren Reichweiten, wie die Zeit berichtet. Die Elektrifizierung der Langstrecken sei jedoch aufgrund der höheren Kosten und der benötigten Ladeinfrastruktur eine größere Herausforderung, so Hagleitner in der Zeit. Wie die Esslinger Zeitung berichtet, setzt DHL auf Langstrecken derzeit auf Lastwagen mit Biogas-Antrieb.
Trotz der positiven Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität bleiben Umweltschützer skeptisch. Wie die Zeit berichtet, sieht Viola Wohlgemuth vom Bündnis Exit Plastik die steigenden Paketmengen kritisch und mahnt zu weniger Bestellungen und einer längeren Nutzung von Produkten. Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge allein löse nicht das Problem der Ressourcenverschwendung.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/25/elektro-anteil-in-der-paketbranche-steigt
https://www.zeit.de/news/2025-01/25/paketbranche-setzt-zunehmend-auf-elektro-transporter
https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.co2-bilanz-elektro-anteil-in-der-paketbranche-steigt.c90ccefc-27ed-4e41-9463-6f282097f61e.html
https://www.wz.de/wirtschaft/elektro-anteil-in-der-paketbranche-steigt_bid-123439795