Die Grünen haben bei der Bundestagswahl 2025 ihr einziges Direktmandat in Bayern verloren. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, unterlag Spitzenkandidatin Jamila Schäfer im Wahlkreis München-Süd ihrer CSU-Konkurrentin Claudia Küng. Küng erreichte laut vorläufigem Ergebnis des Landeswahlleiters 30,4 Prozent der Stimmen, während Schäfer auf 29,8 Prozent kam – ein Unterschied von 1.108 Stimmen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, lag die Wahlbeteiligung in München bei 81,2 Prozent eine halbe Stunde vor Schließung der Wahllokale.
Ob Küng aufgrund dieses Ergebnisses in den Bundestag einzieht, war zunächst ungewiss, da das neue Wahlrecht vorschreibt, dass ein Direktmandat durch das Zweitstimmenergebnis der Partei gedeckt sein muss. Wie die Passauer Neue Presse ebenfalls unter Berufung auf die DPA berichtet, gehen andernfalls die Direktkandidaten mit den schlechtesten Erststimmergebnissen leer aus. Für Schäfer standen die Chancen auf einen Einzug ins Parlament trotz des Verlustes des Direktmandats gut, da sie auf Platz eins der bayerischen Landesliste der Grünen stand. Laut BR24 zog Schäfer erneut ins Parlament ein.
Schäfers Wahlkreissieg 2021 war ein Coup, wie die Zeit berichtet. Sie gewann damals mit weniger als einem Prozentpunkt Vorsprung gegen den damaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Michael Kuffer und holte erstmals einen bayerischen Wahlkreis für die Grünen. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 gingen alle bayerischen Wahlkreise an die CSU. Wie idowa, ebenfalls unter Berufung auf die DPA, schreibt, konnte Schäfer diesen Erfolg nun nicht wiederholen.
Trotz des Mandatsverlustes zeigte sich Schäfer mit ihrem Ergebnis zufrieden, da sie ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2021 leicht verbessern konnte. Wie die Zeit berichtet, erklärte sie gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, viele Menschen seien mit der Bundesregierung unzufrieden gewesen und hätten sich Fortschritte beispielsweise bei bezahlbarem Wohnraum gewünscht. Diese Projekte konnten aufgrund der vorgezogenen Neuwahl nicht mehr umgesetzt werden. "Da kann ich ein Stück weit verstehen, dass es Enttäuschungen gab", wird Schäfer zitiert. Die Grünen müssten nun Vertrauen zurückgewinnen.
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