15.11.2024
Haka-Protest im Parlament Ausdruck des Māori-Widerstands

Abgeordnete protestieren mit Haka-Tanz im neuseeländischen Parlament

Im neuseeländischen Parlament sorgte ein Haka-Tanz von Māori-Abgeordneten für eine Unterbrechung der Parlamentsdebatte. Wie die Zeit berichtet, ereignete sich der Protest am 15. November 2024 während der Debatte über einen Gesetzesentwurf, den viele Māori als Untergrabung ihrer indigenen Rechte betrachten. Die Abgeordneten zerrissen ein Exemplar des Gesetzentwurfes und führten den traditionellen Tanz auf, um ihren Widerstand auszudrücken.

Der Haka, ein traditioneller Tanz der Māori, wird in Neuseeland zu verschiedenen Anlässen aufgeführt. Er kann sowohl als Begrüßungsritual als auch als Ausdruck von Stärke und Protest dienen. In diesem Fall diente der Haka als kraftvolle Demonstration des Unwillens der Māori-Abgeordneten, die ihrer Ansicht nach drohende Einschränkung ihrer Rechte hinzunehmen.

Die Protestaktion wurde von der Abgeordneten Hana-Rawhiti Maipi-Clarke angeführt, die daraufhin vom Parlamentspräsidenten suspendiert wurde. Ihre Parteikollegen solidarisierten sich mit ihr, indem sie sich von ihren Sitzen erhoben und in die Sprechchöre des Haka einstimmten. Auch einige Zuschauer im Parlament schlossen sich dem Protest an, wie die Berliner Zeitung am 15. November 2024 berichtete.

Der Vorfall verdeutlicht die anhaltenden Spannungen zwischen der Māori-Bevölkerung und der neuseeländischen Regierung in Bezug auf die Rechte der Indigenen. Der Gesetzesentwurf, der den Protest auslöste, betrifft die Auslegung des Vertrags von Waitangi aus dem Jahr 1840, der die Beziehung zwischen der britischen Krone und den Māori regelt. Viele Māori befürchten, dass die vorgeschlagenen Änderungen ihre traditionellen Rechte und ihren Einfluss auf politische Entscheidungen schwächen werden.

Der Haka-Protest im Parlament ist nicht der einzige Ausdruck des Widerstands gegen den Gesetzesentwurf. Wie verschiedene Medien berichten, fanden in ganz Neuseeland Proteste statt, bei denen Māori und ihre Unterstützer ihre Besorgnis über die Auswirkungen des Gesetzes zum Ausdruck brachten. Der Haka im Parlament war ein besonders symbolträchtiger Moment, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Anliegen der Māori lenkte.

Die Reaktionen auf den Protest waren gemischt. Während einige den Haka als legitime Form des Protests und Ausdruck kultureller Identität begrüßten, kritisierten andere die Aktion als unangemessen und respektlos gegenüber dem Parlament. Der Vorfall löste eine erneute Debatte über die Rechte der Indigenen und die Rolle des Haka in der neuseeländischen Gesellschaft aus.

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